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In der Presse

 

2022


Groß-Gerauer Echo, 11.02.2022

Narren nun an der Macht
Zweiter Riedstädter Rathaussturm Corona-bedingt ohne Publikum

Exakt um 11.11 Uhr trat Bürgermeister Marcus Kretschmann vor dem Goddelauer Rathaus der närrischen Übermacht von fünf Fastnachtern entgegen, wie die Stadt Riedstadt in einer Mitteilung schildert. Vertreten waren die Riedstädter Karnevalsvereine KiS (Karneval im Sportverein) des SV Crumstadt, SKG Erfelden, die Fastnachtsabteilung im TSV Goddelau, der Leeheimer Carneval Verein (LCV) als Abteilung des FC Germania und der "Kerweborsch und Carnevalsverein" (KCV) Wolfskehlen. Im Januar 2020 hatten die Riedstädter Narren gemeinsam mit den Rathausmitarbeitenden den ersten Riedstädter Rathaussturm gefeiert. Kurz nach der gelungenen Premiere brach die Corona-Pandemie aus, die eine Wiederholung der närrischen Rathausübernahme 2021 unmöglich machte. Doch auch wenn in diesem Jahr an einen großen Rathaussturm mit viel Publikum, Kanonendonner und Feier im Sitzungssaal des Rathauses nicht zu denken war, wollten die Riedstädter Karnevalisten doch ein närrisches Zeichen setzen. Und so verteidigte Bürgermeister Kretschmann sein Rathaus alleine gegen Lars Garber (KiS Crumstadt), Niels Bert (SKG Erfelden), Alexander Schaper (TSV Goddelau), Patrick Fiederer (LCV Leeheim) und Max Mahr (KCV Wolfskehlen). Die waren aber klar in der Überzahl. Und so verkündete Fiederer: "Hurra, unser ist der Rathausbau, darauf ein dreifach donnerndes Helau!", während die Riedstädter Narrenfahne mit der Aufschrift "Hier regieren bis Aschermittwoch die Narren!" und den Emblemen aller fünf Karnevalsvereine vor dem Rathaus gehisst wurde. Daraufhin gab sich der Bürgermeister gut gelaunt geschlagen und rückte den überdimensionalen Rathausschlüssel raus. Woraufhin die fünf Narren am Bürgermeister-Schreibtisch auf die gelungene Übernahme anstießen.

2021


Groß-Gerauer Echo, 07.10.2021

Aktiv trotz Corona-Pandemie
"Freunde von Taurage" unterstützen Riedstadts Partnerstadt mit Hilfstransport

Der neue Vorstand bleibt (fast) der Alte: Die "Freunde von Taurage" haben einer Mitteilung zufolge bei ihrer Mitgliederversammlung Klaus Minter als Vorsitzenden, Jörg Klaaßen als stellvertretenden Vorsitzenden, Doris Beyer als Schriftführerin und Patrick Fiederer als Kassierer einstimmig im Amt bestätigt. Neu hinzugekommen sind als Beisitzerinnen Agne Fiederer, Hannelore Pletz und Gertrud Ulbrich. Zu Kassenprüferinnen wurden nach Angaben der "Freunde von Taurage" Iris Isler, Irene Steuerwald und Erika Zettel gewählt. Mitglieder pflegen Freundschaft übers Internet Die Freunde blicken ihrer Mitteilung zufolge - trotz Corona-Pandemie - auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurück. Die beiden Vorsitzender ließen die Aktivitäten des vergangenen Jahres in einem Bildervortrag Revue passieren. Die beiden hauptsächlichen Anliegen der Vereinsarbeit - Freundschaften mit Einwohnern der Partnerstadt zu pflegen und humanitäre Hilfe zu leisten - konnten auch während der Pandemie weiterverfolgt werden. Viele Vereinsmitglieder pflegten ihre privaten Bekanntschaften über die sozialen Medien. Darüber hinaus hat der Verein einen Hilfstransport mit Klinikausstattung, medizinischen Hilfsmitteln, Küchen-Großgeräten und Kleiderspenden für verschiedene soziale Einrichtungen in der Partnerstadt organisiert. Zudem sammelte der Verein Spenden, die eine Arbeitsgruppe um Doris Beyer sortiere und verpacke. Alleine bei diesem Teil der Vereinsarbeit kämen regelmäßig mehrere Hundert Arbeitsstunden zusammen. Auch hat der Verein laut Mitteilung eine neue Internetseite (www.freunde-von-taurage.de), als deren Administrator Thomas Fischer wirkt. Im Ausblick auf das restliche 2021 verwies der Vorsitzende den in diesem Jahr noch anstehenden Hilfstransport mit einer weiter spezialisierten Güterauswahl.

 

Rüsselsheimer Echo vom 29.09.2021

Walldorfer Scherzbuben unterhalten beim Sommerfest

Mit einem Spätsommerfest hat das Treburer Seniorenheim seinen Bewohnern eine Freude bereitet. Zwar musste an dem Sonntagmittag auf den Besuch von Gästen und Angehörigen verzichtet werden, um Corona-Vorschriften zu berücksichtigen. Doch den Älteren sei allerhand geboten worden, wie es in einer Mitteilung aus der Einrichtung heißt.Für reichlich Schwung sorgte die Trommler-Truppe Batteria Caipirinha. Ihre Unterhaltung mit südamerikanischen Rhythmen ging in die Beine und sorgte für Abwechslung. Die Gäste aus Bischofsheim weilten erstmals im Seniorenheim. Ein Wiedersehen gab es mit den Walldorfer Scherzbuben Patrick Fiederer und Horst Schäfer. Die beiden stimmten Lieder zum Mitsingen und Schunkeln an, was von den Heimbewohnern beim Fest unter freiem Himmel bei schönem Wetter reichlich genutzt wurde. Schon zum Auftakt hatte die Sitztanzgruppe des Seniorenheims für Aufmerksamkeit und viel Beifall gesorgt.Verköstigt wurden die Senioren mit Kaffee, Kuchen, kühlen Getränken und Waffeln, die von Heimleiter Michael Adrian und Erika Lösch gebacken wurden. Der Sozialdienst, der das Fest organisiert hatte, sorgte für eine passende Dekoration, die eher herbstlich als "spätsommerlich" ausfiel. Damit werde schon mal auf die bevorstehende Jahreszeit eingestimmt, in der das Seniorenhaus seinen Bewohnern wieder einige Überraschungen bieten wolle.

 

Rüsselsheimer Echo vom 01.07.2021

Im Seniorenheim dreht sich alles um Erdbeeren

Das Treburer Seniorenheim hat am Sonntag ein Erdbeerfest veranstaltet. Die neue Sozialdienstleiterin Joyce Gehre und ihre Kolleginnen verwöhnten die Älteren mit leckeren Gerichten. Wegen der Corona-Pandemie war darauf verzichtet worden, die Angehörigen einzuladen, wie das Seniorenheim in einer Pressemitteilung schreibt. "Es ist unsere erste größere Veranstaltung seit langem", freute sich Joyce Gehre.

Der Sozialdienst hatte sich vorgenommen, rund um die Erdbeere allerlei Köstlichkeiten für das leibliche Wohl anzubieten, angefangen bei Erdbeerspießen über Erdbeer-Secco, Erdbeerquark und -Pudding bis zu Waffeln mit Erdbeeren und Sahne, die ehrenamtlich von der früheren Seniorenheimmitarbeiterin Erika Lösch gebacken worden seien. Auch Monika Zentgraf, die bislang solche Veranstaltungen für das Seniorenheim organisiert hatte, sei als Helferin zugegen gewesen. Sogar frisch hergestellte Erdbeermarmelade hatten Bewohnerinnen mit dem Beschäftigungsteam des Seniorenheims gekocht. Bei den Vorbereitungen seien die Heimbewohner so weit wie möglich einbezogen worden. Nachdem von einem Treburer Bäcker der Tortenboden eingetroffen war, seien sehr viele Erdbeerkuchen gebacken worden - nicht nur für das Erdbeerfest, "sondern schon in den vergangenen Wochen, denn die Erdbeersaison ist bald vorüber", bemerkte Gehre.

Gastspiel und Tanz als Höhepunkte

Als unterhaltsamen Höhepunkt bei der Veranstaltung zählte der Auftritt der Walldorfer Scherzbuben alias Patrick Fiederer und Horst Schäfer, für die das Gastspiel in Trebur seit geraumer Zeit ebenfalls wieder ein erster, freudiger Auftritt gewesen sei. Eine Aufführung der Sitztanzgruppe wurde von Karima Mahdad geleitet. Kleinere Veranstaltungen hatten im Seniorenheim schon vor dem Erdbeerfest für Freude gesorgt. Clown "Ralle Ralf" hatte die Heimbewohner im Juni unterhalten. Britta Kluin aus Bischofsheim war mit Gitarre und Gesang zu Gast. Vor kurzem erfreute der Nauheimer Joachim Haas die Seniorinnen und Senioren mit Melodien auf seiner Drehorgel. Diese Veranstaltungen hatten durchweg im Freien stattgefunden.

 
Groß-Gerauer Echo, 30.01.2021

Mit viel Bauchgefühl bei Pilawa
"Scherzbuben" Horst Schäfer und Patrick Fiederer sind am Dienstag Quiz-Kandidaten im Ersten

Normalerweise bringen Patrick Fiederer und Horst Schäfer jeden Saal zum Kochen, wenn sie zusammen auftreten. Doch am Dienstag, 2. Februar, rauchen vermutlich vor allem ihre Köpfe, wenn die beiden als Kandidaten bei "Das Quiz mit Jörg Pilawa" (16.10 Uhr, Das Erste) sitzen.

Die zwei Männer kennen sich aus dem Walldorfer Karnevalsverein, dem sie beide angehören. "Als wir einmal nebeneinandersaßen, sagte jemand:  Guck mal, die Wildecker Herzbuben", erzählt der Riedstädter Patrick Fiederer. Aus der Randbemerkung entstand ein Showprogramm: Seit 2006 stehen Schäfer und Fiederer als die "Walldorfer Scherzbuben" regelmäßig bei diversen Fastnacht-Veranstaltungen auf der Bühne und heizen dem feierfreudigen Publikum mit Party-Liedern und Schlagern ein. Fiederer ist auch als Büttenredner im Leeheimer Carneval gefragt.

"Wir sind nicht die besten Sänger, aber wir machen Stimmung. Selbst wenn die vorher mäßig war: Nach zwei Minuten stehen die Leute und machen begeistert mit", berichtet der 41-Jährige, der sich als "Vereinsmeier" bezeichnet. Dieses Jahr fällt die Kostümsause wegen Corona aus, zumindest Schäfers Stimme ist dennoch nicht zu bändigen: "Ich singe trotzdem weiter, dann eben zuhause", sagt er lachend. In der Sendung stimmen die "Wildecker Herzbuben 2.0" einmal vorsichtig ihre Version von "Is This The Way To Amarillo" an, umgetextet auf den von Hamburgern eher abschätzig behandelten Vorort Pinneberg.

Für den kaufmännischen Angestellten war der Auftritt in Hamburg der erste in einem Fernsehstudio, was ihn aber nicht aus der Ruhe brachte. "Wir hatten unsere Vetos früh verballert und dachten bei einigen Fragen:  Oh je, jetzt ist es zu Ende.  Doch dann sind wir unserem Bauchgefühl gefolgt. Und Bauch haben wir ja genug."

Als Teamwunsch zum Einstieg ihrer Raterunde gaben die "Walldorfer Scherzbuben" neue Hüte an - natürlich für ihre Auftritte. "Wir gucken jetzt nach hochwertigeren, guten Filzhüten. Unsere günstigen sind immer nach einem Auftritt durch", erläutert Fiederer, der als Fachdienstleiter in der Kreisverwaltung arbeitet.

2020
Rüsselsheimer Echo vom 30.09.2020

KURZ GEMELDET
"Fastnacht meets Comedy" im Bürgerhaus

"Fastnacht meets Comedy" heißt die Veranstaltung, zu der der ACA für Samstag, 3. Oktober, in das Bürgerhaus Astheim einlädt. Dort stehen ab 15.11 Uhr unter anderem Patrick Fiederer, Jürgen Leber, Boris Feldmann und Hiltrud Hufnagel auf der Bühne. Karten können unter 01 78 - 9 36 81 78 reserviert werden. Der Eintritt ist frei.

 
Groß-Gerauer Echo, 28.02.2020, M. Menrath

Rathausschlüssel gegen Fahne
Riedstadts Fastnachter geben die Macht an Bürgermeister Kretschmann ab und spenden Geld für Niemöller-Schule

Rathausschlüssel gegen Fastnachtsfahne - für Bürgermeister Marcus Kretschmann (CDU) und die Fastnachtsvereine aus den fünf Stadtteilen klang das nach einem fairen Deal. Und so ging der Tausch am Aschermittwoch denn auch reibungslos im Büro des Bürgermeisters über die Bühne. Die Fahne sei durch den Sturm "Sabine" etwas in Mitleidenschaft gezogen worden, sagte der Bürgermeister. Aber man habe sie reparieren lassen. Der überdimensionierte Papp-Schlüssel sah unversehrt aus und soll jetzt einen Platz an eine Wand im Vorzimmer finden, wo der Bürgermeister ihn im Blick hat.

Den Rathausschlüssel und die Macht hatte Kretschmann beim ersten Riedstädter Rathaussturm am 18. Januar an die Fastnachter verloren. Der KIS (Karneval im Sportverein) vom SV Crumstadt, die Sparte Karneval der SKG Erfelden, die Fastnachtsabteilung im TSV Goddelau, der Leeheimer Carneval Verein (LCV) im FC Germania und der Kerweborsch und Carnevalsverein Wolfskehlen (KCV) hatten sich zusammengetan und hatten mit hundert Fastnachtern das Rathaus übernommen (das Echo berichtete).

"Wir haben einen sehr schönen Rathaussturm erlebt und die ein oder andere schöne Sitzung", betonte Kretschmann, auch wenn die Stimmung durch einige Ereignisse gerade in Hessen getrübt worden sei. Kretschmann spielte damit auf die Gewalttaten an, beim Rosenmontagsumzug im nordhessischen Volkmarsen, wo ein 29-Jähriger mit dem Auto in die Menschenmenge fuhr und wenige Tage zuvor in Hanau, wo ein 43-Jähriger vermutlich aus rassistischen Motiven neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen hatte, seine Mutter und schließlich sich selbst.

Doch auch Riedstadt sei getroffen worden, so der Bürgermeister. Als die Fastnachter beim ersten Rathaussturm beschlossen hätten, Geld für die Martin-Niemöller-Schule zu sammeln, sei es zunächst um den ersten Brand vom 8. Dezember gegangen. Durch den zweiten Brand am 16. Februar habe dies eine neue Aktualität bekommen. Mit entsprechenden Aufstockungen kamen 555,55 Euro zusammen, 111,11 Euro für jeden der fünf Stadtteile, die am Mittwoch an Schulleiter Martin Buhl übergeben wurden.

Der Rathaussturm sei hoffentlich nicht zum letzten Mal veranstaltet worden, betonte Kretschmann. Man wolle auch weiterhin dabei Geld sammeln, was aber dann hoffentlich nicht mehr an der Niemöller-Schule gebraucht werde.

Durch den Rathaussturm habe man zusammengefunden, betonte Patrick Fiederer vom LCV. "Wir besuchen uns jetzt gegenseitig bei den Sitzungen", betonte der Fastnachter. Noch sei es ein zartes Pflänzchen, was in anderen Orten schon seit vielen Jahren Brauch sei. Vielleicht entstehe in Zukunft ja mehr daraus, beispielsweise eine gemeinsame Fastnachtsveranstaltung mit der Stadt für die Senioren. Dazu könne jeder der Fastnachtsvereine ein bis zwei Programmpunkte beisteuern, so Fiederer. Allerdings sei 2021 die Kampagne um neun Tage kürzer, sodass man Termine suchen müsse.

 
Rüsselsheimer-Echo vom 25.02.2020, A. Gössl

Hacke, Spitze, hoch das Bein
Tänzerische Höchstleistungen bei der Prunksitzung des ACA

Mit mehr als 300 Besuchern hat der Astheimer Carneval Ausschuss (ACA) am Samstagabend im Bürgerhaus seine diesjährige Prunksitzung gefeiert. "Olé, olé, die Fiesta, die Fiesta hier am Rhein, kann genau so schön, kann genau so schön wie am Rio Grande sein" tönte es lautstark. Akustisch hätte man die Mainzer Hofsänger im Saal und auf der Bühne vermuten können, doch es waren "Die drei Dicke" mit Sascha Brabänder, Clemens Gallinger und Dirk Rogozinski von der Bauschheimer Narrenzunft.

Da hatte Sitzungspräsident Bastian Grünewald einen wahren Glücksgriff getan, denn die Bauschheimer waren für die erkrankte Julia Döring eingesprungen. "Highway to hell", die Lautsprecher vibrierten, das Publikum stand Kopf. Eine Steigerung schien nun kaum noch möglich.

Kurzweilig und stimmungsvoll

Doch bei der Programmauswahl hatten die ACA-Verantwortlichen ein gutes Händchen bewiesen. Mit den "Walldorfer Scherzbuben" Patrick Fiederer und Horst Schäfer standen zu späteren Stunde noch einmal zwei Stimmungskanonen auf der Bühne. "Heute hauen wir auf die Pauke", das ließen sich die Narren im Saal nicht zweimal sagen. "Wir wollen hören, ob ihr auch Schlager könnt?" Was für eine Frage, natürlich. "Marmor Stein und Eisen bricht" ertönt, und das Walldorfer Duo hätte gut und gern noch eine Stunde so weitermachen können, doch Sitzungspräsident Grünewald sah den Zeitplan schon um 30 Minuten in Verzug.

Erfrischend natürlich und gerade heraus führte Grünewald - der Bauschheimer Vollblut Astheimer, wie er sich selbst nennt - durch die kurzweilige und stimmungsvolle Show des ACA. Ein gelungener Mix aus Gesang und Tanz, gewürzt mit ein paar guten Rednern.

Das Tanzen wird beim ACA und seiner Prinzengarde, dem Aushängeschild des Vereins, natürlich groß geschrieben. Mehr als 70 Tänzerinnen und Tänzer standen gleich zu Beginn auf der Bühne und im Verlauf der Sitzung noch weitere sieben Mal. Mit dem Tanz "Polka Garden" präsentierten sich Tänzer im Alter von drei bis 30 Jahren. Die "Bambinis", die "Kleine Garde", die "Mittlere Garde", die Prinzengarde", die "Damengarde" und die "Gummernboys". Gänsehautfeeling gab es beim Auftritt der jungen Mädchen der "Mittleren Garde", die mit ihrem Tanz "Alle sind gleich" für mehr Toleranz und Achtsamkeit in der Gesellschaft warben.

Politische Würze darf nicht fehlen

Hacke, Spitze, Hacke, Spitze, hoch das Bein - tänzerische Höchstleistung wurden von der Tanzmarie Marie Lindemann dargeboten. Fein gereimt und mit rhetorisch Spitzen nahmen Heinz Ehret und sein Enkelsohn Lars Bender als Protokoller das Ortsgeschehen unter die närrische Lupe. Die politische Würze brachte "Der Äppelmann vom Wochenmarkt" in die Sitzung ein. Kevin Raupach aus Heidenrod im Taunus gilt mit seinen 23 Jahren dennoch als alter Hase. Schon mit zehn Jahren stand er mit den "Taunus Seven" auf der Bühne. Heute ist er bei der Karneval Gesellschaft Ulk 1930 in Mainz aktiv und wusste Seitenhieben auf Trump, Putin und Erdogan international, aber auch mit Blick auf die AfD innenpolitisch auszuteilen.

Wie schön es sein kann, das Singleleben hinter sich gelassen zu haben, davon wusste Boris Feldmann zu berichten. Als "Fraa Dabbisch" glänzte ACA-Eigengewächs Stefan Porciello und als Pfarrer Fulder nahm sich Steffen Jobst Astheimer Lokalgrößen vor. Nach der Sitzung wurde auch in diesem Jahr beim ACA kräftig weiter gefeiert. Alleinunterhalter Karl-Heinz Ahlig spielte zum Tanz auf.

 

Groß-Gerauer Echo, 17.02.2020, L. Schüler

 

"Unerreichte Stimmung" beim LCV
Bei der Kappensitzung der Leeheimer bleibt auch das Publikum von Spott nicht verschont

"Gute Laune, Fröhlichkeit, die muss mer net verzolle" stellte Sitzungspräsident Patrick Fiederer am Samstagabend fest. Damit könnte er bekennende Liebhaber von Strafzöllen verärgern, die fast 400 Narren in der Heinrich-Bonn-Halle schöpften Fröhlichkeit aus dem Füllhorn des bunten Programms der Kappensitzung des Leeheimer Carnelval Vereins (LCV).

Und sie ließen sich auch nicht von den witzigen Pöbeleien des Pizzabäckers Ciro Visone beeinträchtigen. "Sitzt da vorne un  bewegt sich net" - so spottete er über Daniel aus der ersten Reihe.

Diesen Besucher hatte sich schon Travestie-Künstlerin Olga Orange (alias Thomas Rau) für ihre Anmache ausgeguckt, zum größten Vergnügen des Publikums. "Jede Familie hat ein schwarzes Schaf, ihr habt en rosa", so kommentierte sie ihr Bekenntnis, dass sie schwul sei und flirtete heftig mit den Herren der ersten Reihe. Beim Thema Diät der Weight Watchers fand sie beim Sitzungspräsidenten das passende Ziel für ihren Spott: "Du siehst net so aus als dät'st de Punkte fresse" stellte sie fröhlich fest.

Der LCV hat sich unter dem Dach des FC Germania als eigene Sparte entwickelt. Da spielt auch die sportliche Seite eine wichtige Rolle. Acht Tanzgruppen traten an diesem Abend auf. Viele vertreten auch bei Turnieren erfolgreich ihren Verein. Darauf wies der Präsident hin, voller Stolz über die Nachwuchstänzerinnen. Die Kinder- und die Jugendgarde zeigten die typischen Gardeformationen und standen darin den älteren Tänzerinnen in nichts nach. Das Publikum quittierte jede Hebefigur mit heftigem Applaus. Und als junge Frauen mit glitzernden Pompons zwischen den Zuschauerreihen auftauchten, brandete einmal mehr Applaus auf.

Für Sabine, die Trainerin der "Twisters", gab es an diesem Abend eine besondere Überraschung. Nachdem Fiederer ihren Abschied als Trainerin verkündet hatte, traten die Frauen mit einem Rückblick auf ihre 30 Jahre Tanz im LCV auf die Bühne. Sichtlich bewegt hörte die scheidende Trainerin davon, wie sie in der Mini-Garde begann und in den vergangenen Jahren die Twisters zu erfolgreichen Gardetänzerinnen gemacht hatte.

Als Wanderer trat Jochen Heddäus in die Bütt und spottete über die "Rentner-Fahrräder", die mit Elektromotor durch die Felder rauschen oder über die Dame, die den Wunsch eines Herren - "ich will nix Festes" - kommentierte mit: "Da wern dir mei  Owwerschenkel gefalle."

Auch Patrick Fiederer stieg in die Bütt, als Renoviergeschädigter. Kleine technische Probleme mit dem Mikrofon überspielte er professionell mit Humor und flotten Sprüchen und erteilte seinem Publikum dann eine Lektion in "Handwerker-Sprache". "Sofort" bedeutet "später" und "mal gucke" heißt "geht net". "Ja heißt nee und nee heißt ja - des kennt mer sonst nur von de Fraa" beendete er seinen Sprachkurs, um dann noch zu berichten, wie er versuchte, ein schiefes Bild gerade zu rücken.

Das Prinzenpaar der Kreissparkasse Groß-Gerau konnte danach feststellen: "Die Stimmung ist echt unerreicht." Als Ehrengäste hatten Ulrike I. und Christian II. dann noch das Vergnügen, weitere Showtänze und den Vortrag von Pfarrer Fulder (Steffen Jobst) zu erleben.

Das Stimmungsbarometer schoss noch einmal in die Höhe als Patrick Fiederer und Horst Schäfer als Walldorfer Scherzbuben auftraten. So vorbereitet stand dem Publikum nichts mehr im Weg, bei der Unterhaltungsmusik des "Werner-Best-Duos" bis weit nach Mitternacht zu feiern.

WER WAR NOCH DABEI? 

In der Bütt: Frank Schwarztrauber als Dildap   Tanzgruppen: Dancing Diamonds mit einem Showtanz, die Lollipops mit einem Krimi-Showtanz, Delizia, Unique und Devotion  Musik: Musikzug Leeheim unter der Leitung von Markus Petri, Werner Best, DJ Michi alias Elferratsmitglied Michael Straub und Dieter Meisenzahl als neuestes Modell einer singende Waschmaschine.

 

Groß-Gerauer Echo, 28.01.2020

Schwungvolle Polka, fetzige Rhythmen
Mehrere Vereine feiern den närrischen Frühschoppen in der Riedhalle, die 150 Besucher sind begeistert

Mit "Prost Neijoar und Helau!" wurden am Sonntagmorgen die Besucher des närrischen Frühschoppen begrüßt. In der Riedhalle, "die Wohnstubb", wie Jürgen Hörner von der Chorgemeinschaft Dornheim sie liebevoll tauft, feierten die Narren des Carneval-Vereins Groß-Gerau gemeinsam mit befreundeten Vereinen den vierten närrischen Frühschoppen.

"Das Leben ist nicht nur zum schaffe gemacht, drum wird ab heute nur noch gelacht!", verkündet der Kinderprinz Colin I. vom ACA Astheim bei seiner Begrüßung. Ans Arbeiten dachte am Sonntag wahrlich niemand, die rund 150 Besucher erlebten ein buntes Programm aus Musik, Tanz und einer Rede.

Den tänzerischen Auftakt zauberte die Garde des Leeheimer Carneval Vereins auf die Bühne. Karl-Heinz Eitel vom Rüsselsheimer Carneval Verein wagte sich als Einziger in die Bütt', um von den Geschenken von Tante Rose aus Amerika zu berichten. Als Redner ist die Aufgabe, die Besucher zu unterhalten sicherlich deutlich schwerer als für die Tänzer. Für Eitel aber war es  kein Problem, die Besucher zu begeistern.

Die Polka-Formation der Chorgemeinschaft Dornheim beherrscht den gleichnamigen Tanz aus dem FF. Im ganzen Kreis sind die Mädchen in ihren orange-schwarzen Kostümen bekannt und ein Garant für stimmungsvolle Auftritte. Schwungvoll und energiegeladen wirbelten die 34 Beine über die Bühne, begleitet von fetzigen Rhythmen. "Bei ihren nächsten Auftritten, werden die Mädels in neuen Kostümen auf der Bühne stehen, seid gespannt und kommt vorbei!" gab Jürgen Hörner einen kleinen Anreiz.

Ganz ohne Tanz eroberten die "Scherzbuben" Bühne und Publikum. Patrick Fiederer und Horst Schäfer sangen sich durch Schlager und Partyhymnen - für das Publikum das Signal zum Schunkeln.

Eng wurde es auf der Bühne beim Auftritt der Garde des ACA: Mit 40 Tänzern waren die Astheimer in die Riedhalle gereist.

"Ich finde, es ist immer eine klasse Veranstaltung, einfach um gemeinsam in die Fastnacht zu kommen", freute sich der Sitzungspräsident des CVG und Moderator Volker Hofmann. Außerdem biete die Veranstaltung immer auch die Möglichkeit neue Kontakte zwischen den Vereinen zu knüpfen und zu schauen, wen man für die eigene Sitzung im nächsten Jahr vielleicht noch einladen könnte. "Die Vereine können so natürlich auch nochmal Werbung für ihre eigenen Veranstaltungen machen."

WER WAR  NOCH DABEI?

ACA Astheim, BCA Büttelborn, Chorgemeinschaft Dornheim, CVG Groß-Gerau, Karnevalgesellschaft der Kreissparkasse, LCV Leeheim, Blau-Gelb Groß-Gerau und die Schwarzbachtrommler.

 

Groß-Gerauer Echo, 27.01.2020, O. Pfeiffer

Für die Stadt gibt s den Baustellenorden
Bei der Pfarrfastnacht im Saal von St. Bonifatius wird die Glückspilz-Auszeichnung gleich dreimal verliehen

Die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius in Goddelau feierte am Samstag ihre alljährliche Pfarrfastnacht. Im Pfarrsaal der Gemeinde hatten sich zahlreiche Fastnachtsfans aller Altersgruppen versammelt. Als Musiker und Alleinunterhalter war Karl-Heinz Alig aus Astheim eingeladen.

Den Höhepunkt des Abends bildete die Verleihung des Glückspilzordens: Die Plätze waren von den Organisatoren durchnummeriert worden und mithilfe einer Lostrommel wurden die glücklichen Gewinner gezogen. Der Preis neben Weck, Worscht und Woi war der Ehrenplatz bei der anstehenden zweiten Darbietung der "Silver Stars" zum Thema "Galaxie". Gewonnen haben nicht nur einer, sondern drei Zuschauer: Neben der Ehefrau des Sitzungspräsidenten und dessen Schwiegervater durfte eine Zuschauerin aus Leeheim den Preis entgegennehmen.

Nach einem kurzen musikalischen Warm-Up zog Sitzungspräsident Vincenzo Caterina zusammen mit dem Elferrat in den Saal ein. Bereits zum vierten Mal persiflierte er zunächst die in der Bundespolitik im Jahr 2019 eingetretenen Postenwechsel. Alle Parteien bekamen ihr Fett weg. Im Anschluss verlieh er der Stadt Riedstadt den "Baustellenorden". Auch die Umweltbewegung und die hierauf nicht reagierende Industrie blieben nicht verschont. Genauso ging es dem Bistum Mainz, zu dem die Gemeinde St. Bonifatius gehört.

Im Anschluss begrüßte Caterina die lokale Prominenz, darunter Pfarrsekretär Jörg Pfeifer, die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde, Helga Donat, mit ihrem Ehemann sowie Vertreter der örtlichen CDU und des Eintracht-Frankfurt-Fanclubs. Außerdem hieß er seinen Vorgänger als Sitzungspräsidenten, Gustav Knauer, willkommen.

Schließlich marschierte zum Narrhallamarsch seine Assistentin, die "gute Fee Guisi" ein, gespielt von Guiseppe Poliseno. Gleich darauf begann das erste Highlight des Abends: ein Auftritt der "Silver Dancers" der Gemeinde St. Antonius aus Frankfurt - einer der Stammgäste der Pfarrfastnacht. Hierauf gab Musiker Alig ein kurzes Medley zum Besten.

Als nächstes stieg Tobias Menke als Macho "Single-Fred" in die Bütt. Mit Vokuhila, Jogginghose und Bierflasche gab er traurige Anekdoten seiner Brautschau bei Singlebörsen im Internet zum Besten. Immerhin hatte er Glück und fand jemanden. Die Beziehung sei für ihn sehr anstrengend - er wage dennoch nicht die Trennung.

Ihm folgten Patrick Fiederer und Horst Schäfer alias die "Walldorfer Scherzbuben". Mit einem bunten Musikprogramm heizten sie die Stimmung im Saal trotz Problemen an der Technik an mit einem bunten Programm aus Fastnachtsliedern wie "Heile, heile gensje". Hieran schloss sich ein buntes Schlagerprogramm an. Bei Titeln wie "Marmor, Stein und Eisen bricht", "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" oder "Viva Colonia" hielt es die Zuschauer nicht mehr auf ihren Plätzen.

Nach dem Auftritt der "Silver Stars" stieg "die Krankenschwester" alias Hans-Jürgen Krug in die Bütt. Die selbst ernannte Oberschwester berichtete über die Schwierigkeiten im Alltag einer Krankenstation. Besonders die Männer hatten zu leiden, als der feurige Büttenredner über die Behandlung von "Männer-Grippe" mit Einläufen aus Apfelwein und unglaublichen Behandlungserfolgen bei Androhung von Spritzen berichtete.

Nach der Pause eröffneten die "Gitarrenfreunde" aus Wolfskehlen mit einem bunten Medley den zweiten Teil des Abends. Sie ebneten den Weg für den Beitrag der "Lotto-Millionärinnen" Petra Knöß und Elvira Baumann.

Hieran schlossen sich von Corina und Matthias vorgetragener Gesang und Beitrag an. Auf die Ordensverleihung folgte das Finale: Vincenzo Caterina und Hans-Jürgen Krug stimmten die Fastnachtslieder "Am Rosenmontag bin ich geboren" und "Humba Humba" an und verabschiedeten die zahlreich erschienenen Zuschauer. Zum Abschluss gab es eine große Polonaise. Wer noch in Stimmung war, konnte bis Mitternacht noch der Musik von Karl-Heinz Alig lauschen.

 

Groß-Gerauer Echo, 20.01.2020, H.-H. Hahndorf

Narren an die Macht
Erstmals erstürmen in Riedstadt die Fastnachter das Rathaus, wo sie auf nur geringen Widerstand treffen

Am Wochenende sollte das Riedstädter Rathaus gestürmt werden. Riedstadts Fastnachter hätten sich vorgenommen, "die Verwaltungszentrale der Stadt zu erobern" und die Macht zu übernehmen, hieß es bereits vor Tagen in einer Pressemitteilung der darüber besorgten Stadt. Auch, dass der Bürgermeister hartnäckig das Rathaus verteidigen werde. Bürger, die dann am Samstag dort, etwa zur Unterstützung der Verwaltung,  eintrafen, mussten jedoch feststellen, dass noch keine Verteidigungsvorbereitungen getroffen waren: Uniformierte Ordnungskräfte waren nicht vor Ort, ebenso fehlten etwa Wasserwerfer in den Seitenstraßen.

Die Hilfe der Bürger wurde offenbar nicht gebraucht; zudem schien das gesamte Verhalten vor Ort eher konspirativ: Denn als gegen elf Uhr, sämtliche Verkehrsampeln missachtend, die Riedstädter Jecken aus den fünf Stadtteilen in Formation auf das Rathaus zu marschierten, angeführt vom Musikzug aus Erfelden, war dort trotz dienstfreiem Samstag die Rathaustür sperrangelweit geöffnet. Davor warteten nur etwa ein Dutzend als Piraten verkleidete Verwaltungsbedienstete mit ihrem Bürgermeister als Anführer: nicht in Kampfmontur, sondern mit erwartungsfroher Miene.

Ihnen standen nun, wie eine Bastion, über 100 kostümierte Riedstädter Jecken gegenüber - und mit einer geladenen Kanone. Die sei jedoch noch nicht auf das Rathaus ausgerichtet. Denn man wolle ja das Haus nicht demolieren, "schließlich woll'n mir da regiern", schallte es dem jetzt verängstigt wirkenden Häuflein Piraten entgegen.

Als der Anführer der Piraten es wagte, auf sein Hausrecht zu bestehen, sich jedoch geringschätzig an das "von Suff gezeichnete, abgemagerte Gesindel" wandte und den Zugang verwehrte, hielten die ihm zornig vor, dass er sein Haus nicht unter Kontrolle habe. Sie nannten den fehlenden Haushalt, das Abfalldesaster und kritisierten die Straßenbeiträge. Ihr Fazit: "Mir wolle ins Rathaus und endlich regiern, Ordnung bringe in die Papiern." Sie unterstützten ihre Forderung einerseits mit Kanonendonner und andererseits mit schmissiger Musik, um die Bediensteten damit aus dem Rathaus zu locken.

Diese Taktik verfing und der Bürgermeister übergab den Rathausschlüssel. Jedoch mit dem Hinweis: Aschermittwoch ist Schluss. Die ins warme Rathaus drängenden Narren wurden von den Piraten ins oberste Stockwerk dirigiert, wo im bereits mit Fastnachtsmotiven geschmückten Rathaussaal Erfrischungsgetränke und durch im Kreis sitzende Kinder eine Arena vorbereitet waren.

Ein Platz, auf dem dann Gardetanzgruppen aus den einzelnen Stadtteilen ihr Können zeigten. Da traten etwa das Garde-Duo des TSV Goddelau und das Tanz-Duo der KIS aus Crumstadt auf. Ebenso zeigten "Delizia", eine Gruppe Elf-bis 15-Jähriger, und die "Twisters", beide vom LCV Leeheim, das Ergebnis ihres monatelangen Trainings.

Patrick Fiederer, über Riedstadt hinaus als Vollblutfastnachter geschätzt, der dieses etwa einstündige Programm mit viel Witz, Stimmungs- und Schunkelliedern moderierte, war hier in seinem Element. Er informierte die froh gestimmte Versammlung im Namen der Rathausbesetzer auch über Eckpunkte der nun gültigen Geschäftsordnung: Etwa, dass die Straßenbeiträge abgeschafft würden. Möglich, dass diese Nachricht ebenso kurzlebig ist, wie die Ursprungsmeldung über die "Erstürmung" des Rathauses.

2019

Groß-Gerauer Echo, 10.12.2019, L. Schüler

Geselligkeit im Lichterglanz
300 Biebesheimer Senioren feiern in der Kulturhalle Weihnachten mit Musik und Tombola

Eine Bescherung besonderer Art bereitete Biebesheim am Sonntagnachmittag 300 Senioren der Stadt. Sie trafen sich zu einem geselligen Nachmittag mit musikalischer Begleitung und reichhaltiger Tombola. Toni Schmidt, seine Mitarbeiter vom Kulturamt und die Mitarbeiter des Bauhofes hatten ganze Arbeit geleistet, um der Veranstaltung einen festlichen Rahmen zu geben: Kerzen leuchteten um die Wette mit den Lichtergirlanden und verheißungsvolle Päckchen zierten die Bühne.

Musikalisch stimmte der Gesangverein Harmonie auf die vorweihnachtlichen Stunden ein. Aus Deutschlands Norden angereist war die Sopranistin Ursula Ruperti. Mit "Einmalig" kommentierten die Besucher ihren Beitrag.

Und dann begann die erste Staffel der Tombola. Ortsansässige Betriebe und die Gemeinde hatten so viele Gewinne gespendet, dass jeder zweite Besucher ein vorweihnachtliches Geschenk mit nach Hause nehmen konnte: Gutscheine, Lebensmittel, Olivenöl aus der Partnerstadt Palo del Collo,  Obst bis zum Hochprozentigen.

Gute Gelegenheit, Freunde zu treffen

Während die Landfrauen in der Pause Kaffee ausschenkten, war Zeit für Plaudereien. Wir kommen kaum noch raus aus der Wohnung, erzählten viele. Nach einem langen Arbeitsleben hatten sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und waren manchmal wochenlang vom gesellschaftlichen Leben abgeschnitten. Umso mehr freuten sie sich über diese Gelegenheit, Freunde zu treffen. Schließlich hatten einige schon die Schulzeit miteinander verbracht, kannten sich von früheren Festen, konnten, in alten Erinnerungen schwelgen und die Biografien der Familien aufzufrischen. "Das ist alle Jahre einwandfrei", stellte eine langjährige Besucherin fest. Geselligkeit, Gedankenaustausch und Mitmenschlichkeit - Gemeindevertreter Klaus Barth hatte genau diese Attribute dem Weihnachtsfest zugesprochen.

Hörner der Alpen in der Ebene des Rheins - für die drei Alphornbläser (Reinhold Geipert, Berthold Bader und Raimund Saar) ist das Fehlen hoher Berggipfel kein Grund, nicht mit den eindrucksvollen, etwa drei Meter langen Instrumenten ihren Beitrag zu dem Nachmittag zu leisten.

Patrick Fiederer ist als einer der beiden Walldorfer Scherzbuben bekannt. Er trat ohne seinen Partner auf und stimmte mit Bing Crosby s "White Christmas" weihnachtliche Klänge an. Mit einem kurzen Rückblick auf die Fortschritte der Gemeinde und einem optimistischen Ausblick auf  2020 beendete Bürgermeister Thomas Schell (SPD) die Veranstaltung. Dabei wird der   barrierefreie Ausbau des Bahnhofes für die Senioren wichtig sein und der für Ende 2020 geplante Abschluss der Sanierung des Heimatmuseums.

Als dann nur noch die glitzernde Dekoration leuchtete, wurde es Zeit für den besinnlichen Abschluss. Gemeinsam sangen und spielten der Gesangverein und der Harmonika Club Weihnachtslieder, bei denen jeder mitsingen konnte.

 

Frankfurter Neue Presse, 26.11.2019, A. Koch

Buschspatzen finden neues Nest
Mörfelden-Walldorf  Nach Meinungsverschiedenheiten mit der SKG wechseln die Fastnachter zu Rot-Weiß

Nach 64 Jahren verlassen die Buschspatzen die SKG Walldorf. Der benachbarte Großverein SV Rot-Weiß Walldorf will die Fastnachter aufnehmen, um ihnen für ihre Zukunft eine Perspektive zu geben.

Wehmut lag über dem jüngsten Gardenachmittag der Buschspatzen. Mit dem Beginn des zweiten Quartals 2020 werden die Fastnachter endgültig die Sport- und Kulturgemeinschaft (SKG) Walldorf verlassen. Sitzungspräsident Patrick Fiederer verkündete dies dem Publikum. Ferner musste er bekanntgeben, dass der Gardenachmittag die einzige Sitzung der Buschspatzen in der Kampagne 2019/20 bleiben werde.

Schon seit längerem hatte es Konflikte und Meinungsverschiedenheiten in verschiedenen Punkten, zum Beispiel bezüglich der Hallenzeiten, zwischen dem Vorstand des Gesamtvereins und der Abteilung gegeben. Sowohl Walter Klement, erster Vorsitzender der SKG, als auch Denise Drewes von den Buschspatzen wollen die Konflikte aber möglichst intern halten und nicht in der Öffentlichkeit austragen.

Gegenüber dieser Zeitung drückte Walter Klement sein Bedauern aus, dass die Buschspatzen nach 64 Jahren die SKG verlassen würden, was die SKG aber natürlich akzeptieren müsse. Detailfragen müssten noch geklärt werden, aber auch dies solle möglichst intern geregelt werden. Auch Denise Drewes von den Buschspatzen wollte keine Einzelheiten nennen. Diverse Gegensätze seien bereits öffentlich bekannt, sie wolle das nicht weiter vertiefen. Sie hofft darauf, dass die Trennung möglichst reibungsfrei verlaufe. Zu sachlichen Meinungsverschiedenheiten sei dann leider auch zunehmend Konfliktpotenzial auf der persönlichen Ebene entstanden. Ein Neuanfang in einem anderen Verein sei daher wohl für beide Seiten die beste und ehrlichste Lösung.

Mit dem SV Rot-Weiß (RW) Walldorf eröffnet sich für die Buschspatzen eine neue Perspektive. "Wir sind Rot-Weiß und vor allem deren erstem Vorsitzenden Manfred Knacker sehr dankbar", betonte Drewes. Die Aktiven der Buschspatzen und die Eltern der Tänzerinnen würden den Wechsel voll mittragen. "Vor allem freuen sich alle, dass es weitergeht."

Eine Bereicherung

Manfred Knacker betonte im Gespräch mit dieser Zeitung, dass RW Walldorf die Buschspatzen gerne aufnehme. Diese würden eine sehr gute Kinder- und Jugendarbeit leisten. "Die Buschspatzen haben eine Zukunft." Die Förderung von Kindern und Jugendlichen werde bei RW Walldorf groß geschrieben. Daher würden die Buschspatzen sehr gut zum Verein passen. "Es geht uns auch darum, den jungen Tänzerinnen eine Perspektive zu geben." Die Buschspatzen würden zudem das Kulturangebot von RW Walldorf bereichern, dies sei die Meinung des gesamten Vorstands.

Drei Monate beitragsfrei

Das neue Heim der Buschspatzen wird dann voraussichtlich die Stadthalle anstelle der SKG-Halle sein. Manfred Knacker ist zuversichtlich, dass sich neben der Stadthalle als Veranstaltungsort auch Räume für das Training finden werden. Für die Saison 2020/21 ist dann die erste Kampagne der Buschspatzen unter dem Dach von RW Walldorf vorgesehen. Bis dahin sei laut Knacker noch genug Zeit für die Planung. Zu den Gegensätzen zwischen dem Gesamtvorstand der SKG und den Buschspatzen wollte Knacker keine Stellung nehmen. Er sagte nur, dass die Buschspatzen auf RW Walldorf zukamen, da sie einen Neuanfang außerhalb der SKG wollten.

Laut Denise Drewes hätten sich die Buschspatzen das Verlassen der SKG nicht leicht gemacht. Aber der Bruch hätte sich schon länger abgezeichnet. Der benachbarte Großverein RW Walldorf sei sehr gut geeignet, da er neben einem breiten Sport- auch ein Kulturangebot habe und somit die Satzung des Vereins eine Aufnahme der Fastnachter als Abteilung ermögliche.

Ein eigener Fastnachts-Verein sei mit viel Bürokratie und weiteren Nachteilen verbunden. Daher sei die Aufnahme bei RW Walldorf die deutlich bessere Lösung. Diese soll zum 1. Januar 2020 erfolgen, die ersten drei Monate bei RW Walldorf werden für die Buschspatzen beitragsfrei gestellt. Bis einschließlich 31. März sind die Buschspatzen nämlich noch formell SKG-Mitglieder. Hiermit will RW Walldorf vermeiden, dass die Buschspatzen drei Monate zwei Beiträge bezahlen müssen. "Ich setze mich dafür ein, dass sich die Buschspatzen bei uns wohlfühlen", so Manfred Knacker abschließend.

 

Groß-Gerauer Echo, 20.11.2019, U. Friedrich

Ausgeschunkelt in Walldorf
Buschspatzen eröffnen Kampagne mit Gardenachmittag, um sie gleich wieder zu beenden

WALLDORF. Mit viel Programm und dreifach donnerndem Walldorf Helau starteten die SKG-Buschspatzen am Sonntag in die Narrensaison - und nahmen das gut gelaunte Publikum beim Gardenachmittag im Nu mit. Dass es die einzige Sitzung in dieser Kampagne sein wird - mit dieser Hiobsbotschaft eröffnete Sitzungspräsident Patrick Fiederer den bunten Nachmittag. Gegen Ende des rund dreistündigen Fastnachtstreibens setzte die Zweite Buschspatzen-Vorsitzende Denise Drewes nach: "Aus der SKG heraus: ein letztes Helau!".

Die Buschspatzen verlassen das Nest. Am 31. März 2020 hat es mit der närrischen Abteilung der SKG Walldorf ein offizielles Ende. 104 Aktive verlassen den angestammten Bau, in dem sie 64 Jahre lang zuhause waren. Am Sonntag gab s die Abschiedsvorstellung.

"Karibische Nächte wunderbar, im Busch da tanzt die Narrenschar" unter diesem Motto wurde die Kampagne eröffnet - und gleich wieder beendet. Noch einmal gab Tanzmariechen Lara Drewes in einem atemberaubenden zweieinhalbminütigen Solo alles. Und die Spätzchengarde, rund 20 kleine Tänzer, eroberten mit ihrem Showtanz "Piraten und Hulamädchen" die Publikumsherzen im Sturm. Die Buschspatzen glänzten mit furiosen Tänzen, die sich mit dem Marsch-Polka-Mix der Mini-Garde sowie einer Polka und dem Showtanz der Juniorengarde fortsetzte. Die Buschspatzen glänzten mit ihrer Paradedisziplin. Starke Tanzeinlagen, die rund 50 Aktive vortrugen. Vom dreijährigen Spätzchen bis zum Männerballett und den etwas gesetzteren Möhnen nimmt die Walldorfer Fastnachtsabteilung seit Jahrzehnten ihr Publikum in die närrische Jahreszeit mit. Und finanziert ihre Kampagne durch eigene Kraftanstrengungen - jetzt hat sich's ausgetanzt. Oder doch nicht?

Der Walldorfer Fastnachtsstern wird nicht sinken, soviel war aus dem Vorstandsteam zu hören, das offiziell zurückgetreten ist. "Wir haben uns das nicht leicht gemacht", sagte Nicole Bärenfänger. Seit Jahren brodele es zwischen der närrischen Abteilung und dem SKG-Gesamtvorstand, mehr war zum Thema nicht zu hören. "Wir gehen sauber", gab Denise Drewes die Marschroute vor - "und suchen uns was Neues." Wo die Walldorfer Narren andocken und ob der Name "Buschspatz" bleibt, ist noch Zukunftsmusik. Aber: "Die Fastnachtskampagne 2020/21 ist in Planung", so das ausgeschiedene Vorstandsteam. Man fühlt sich besonders der Jugend, aber auch der Fastnachtszeit generell verpflichtet, will weitermachen. "Der Fasching in Walldorf wird nicht aussterben", so Drewes, und auch beim beliebten Fastnachtsumzug, der diesmal durch Mörfelden marschiert, sind Walldorfs Narren am 22. Februar vertreten.

Aus dem Sandhasenbau rückte am Sonntag eine Delegation gut gelaunter Narren an, um in Walldorf zu feiern. "Klar frotzeln wir uns gegenseitig", so Mörfeldens Sitzungspräsident Klaus Huber, "aber was wäre die Mörfelden Fastnacht ohne Walldorf und umgekehrt?"  Aus Mörfelden wurde die Hand ausgestreckt: In der bislang größten Krise der Walldorfer Fastnacht gibt es Hilfe vom Nachbarverein. "Wir möchten die Spätzchen und die Minigarde einladen, auf unserer Kinderfastnacht zu tanzen", sagte Huber.

 

Frankfurter Neue Presse, 19.11.2019, C. Erlenbach

Ausgetanzt: Buschspatzen verlassen SKG
Mörfelden-Walldorf  Gardenachmittag ist letzte Veranstaltung unter dem Dach des Vereins - Querelen mit dem Vorstand

Details zu den Gründen des Austritts der Buschspatzen aus der Sport- und Kulturgemeinschaft (SKG) Walldorf wurden nicht bekanntgegeben. Die stellvertretende Vorsitzende Denise Drewes deutete Querelen mit dem Vorstand der SKG an.

Was ist bloß los mit den Fastnachtsvereinen und Umzügen in der Region? Nachdem "Die Feuerreiter" in Kelsterbach ihre Sitzung für das kommende Jahr abgesagt haben, es aus finanziellen Gründen um den Faschingsumzug des Astheimer Carneval-Ausschusses schlecht bestellt ist und Gerüchten nach der Rüsselsheimer Carneval-Verein auch in Schwierigkeiten steckt, hat es nun auch den 1. Carneval-Club Walldorf "Die Buschspatzen" erwischt.

Verlief die überaus gut besuchte Eröffnung ihrer Kampagne im Vereinsdomizil der Sport- und Kulturgemeinschaft (SKG) noch prima, gab es am Ende lange und enttäuschte Gesichter. Denn die Narren verlassen die SKG zum 31. März und gehen einen neuen Weg.

Schon während des beliebten Gardenachmittags lag ein Hauch von Abschied in der Luft. Immer wieder dankte Sitzungspräsident Patrick Fiederer den Akteuren für ihren unermüdlichen Einsatz in der Fastnachtsabteilung - und erinnerte daran, dass er sie seit acht Jahren in seiner Rolle begleitet habe. Aber alles Schöne müsse einmal zu Ende gehen.

Am Schluss verlas Denise Drewes, stellvertretende Vorsitzende der Fastnachtsabteilung, nur eine kurze Erklärung. Denn die Fastnachter wollen laut ihren Angaben gegenüber dieser Zeitung "sauber aus dieser Sache herauskommen". Schon deshalb erörterte sie keine Details. Die stellvertretende Vorsitzende deutete aber an, dass der Austritt der Buschspatzen aus dem Verein wegen Querelen mit dem Vorstand des Hauptvereins zustande gekommen sei. Er habe unter anderem Trainingszeiten gestrichen und Hallenmieten verlangt.

Das Gerücht, dass die Buschspatzen den Verein verlassen könnten, habe bereits in der Luft gelegen und bestätige sich jetzt. "Wann es wie und wohin geht, wie es weitergeht, das ist alles noch offen", verriet sie. Die Fastnachter hätten zwar schon Lösungsvorschläge parat, eine Erklärung folge jedoch erst demnächst.

Die Fastnacht in Walldorf werde nicht untergehen, die Buschspatzen blieben dem Stadtteil erhalten. Eine Sitzung werde es in dieser Kampagne jedoch nicht geben. Auch wenn der Weg die Buschspatzen demnächst von der SKG trenne, so wollen sie doch gemeinsam mit dem Fastnachtsverein "Die Sandhasen" aus Mörfelden am Faschingsumzug teilnehmen.

Drewes wies die Besucher des Gardenachmittags am Ende darauf hin, dass es die erste und gleichzeitig letzte Veranstaltung sei, die die Buschspatzen in dieser Kampagne als Abteilung der SKG absolviert hätten und dankte für die langjährige Treue. Unter dem Strich war der Gardenachmittag unter dem Dach der SKG trotzdem ein gelungener Nachmittag, an dem kein Platz frei blieb. Rund drei Stunden präsentierten verschiedene Tanzgruppen ihre Choreographien, die sie das ganze Jahr über einstudiert hatten. Zwischendurch gab es Ehrungen für langjährig Aktive, und zum Abschluss gastierten die Walldorfer Scherzbuben mit Patrick Fiederer und Horst Schäfer einmal mehr als ausgelassene Stimmungsmacher.

"Keine Angst, wir kommen wieder", versprach Drewes zum Abschied.

 

Rüsselsheimer-Echo, 25.10.2019, Lokalredaktion

Bayerisches Herbstfest bereitet viel Vergnügen
Bewohner des Seniorenheims feiern

Nicht nur ein "stimmungsvolles Duo mit Gewicht und Herz" hat den Bewohnern des Treburer Seniorenheims den vergangenen Sonntag versüßt. Auch zahlreiche andere Attraktionen hatte der Sozialdienst ans Land gezogen, um ein bayerisches Herbstfest auf die Beine zu stellen. Zu der Veranstaltung im Seniorenheim waren nach eigenen Angaben sogar mehr Akteure erschienen als erwartet. Rechtzeitig zum Beginn trafen die Kinder der Kita "Tannenweg" ein. Die Mädchen und Buben hatten für die Senioren eine Choreographie eingeübt.

Deftige Spezialitäten

Da warteten die Walldorfer Scherzbuben, die sich selbst als "stimmungsvolles Duo mit Gewicht und Herz" beschreiben, doch gerne. Die Kleinen begeisterten die Heimbewohner prompt mit einem schwungvollen Tanz, bevor die Scherzbuben Horst Schäfer und Patrick Fiederer mit ihren Schunkelliedern eine Bierzeltatmosphäre wie bei einem Oktoberfest schufen.

Danach ging es in einem weiß-blau dekorierten Versammlungssaal munter weiter, wenn nicht gerade Leberkäsebrötchen, Weißwürste mit Brezeln und Weißbier serviert wurden. Die Zumba-Kids vom TV Trebur schwirrten so geschwind übers Parkett, dass es den betagten Frauen und Männer im Saal ebenso warm ums Herz wurde wie Monika Zentgraf vom Sozialdienst, die das Programm moderierte.

Tanz und Gesang

Passend zum Motto eines bayerischen Herbstfestes erschienen Ortsnachbarn aus Nauheim. Die zehnköpfige Damen-Tanzgruppe von Stefanie Schade, die zum Turnverein 1888/94 gehört, präsentierte sich als energiegeladene Tiroler Tanzgruppe.

Weiter ging es mit der Kindertanzgruppe der Nauheimer Sport- und Kulturvereinigung unter der Leitung von Caprice May und Katja Nikolaus, die mit ihren 20 jungen Tänzerinnen kaum noch Platz im Saal ließen. Egal, die Senioren spendeten reichlich Applaus, auch wenn es um sie herum ein wenig eng wurde.

Weniger in Bewegung, aber dafür stimmgewaltiger trat zum Finale der Gemischte Chor der Dornheimer Chorgemeinschaft 1844 auf. Heimleiter Michael Adrian buk wieder leckere Waffeln. Und zwischendurch sorgte Michael Gerster am Keyboard für Stimmung.
 

Groß-Gerauer Echo, 22.10.2019, M. Schüler

Bayrisches Herbstfest bietet viel Abwechslung
Im Seniorenheim Trebur ist zünftige Unterhaltung angesagt

Gut unterhalten fühlten sich die rund 70 Besucher des bayrischen Herbstfests im Seniorenheim in Trebur. Sie erlebten ein abwechslungsreiches Programm und genossen dabei die liebevoll vorbereiteten bayrischen Spezialitäten.

Stolz war die Leiterin des Sozialdienstes Monika Zentgraf als das Programm losging und sie in die fröhlichen Gesichter der Senioren blicken konnte. Seit 15 Jahren wird im Treburer Seniorenheim zünftig bayrisch gefeiert, eine Tradition, die auch die Bewohner nicht missen wollen. "Vor einigen Jahren hatten wir noch ein Oktoberfest und ein Herbstfest. Aber das lag immer sehr nah beisammen und war recht aufwendig zu organisieren. Daher haben wir uns entschlossen es als bayrisches Herbstfest zusammenzulegen", erklärte Zentgraf.

Spontaner Auftritt  der Kita-Kinder

Gut organisiert war das Fest, aber dennoch waren Zentgraf und ihr Team nicht auf alles vorbereitet. Plötzlich standen acht Kinder der Kita Tannenweg mit zwei Erzieherinnen und ihren Eltern im Eingangsbereich des großen Saales und fragten nach ihrer Auftrittszeit. Überrascht wirkte Zentgraf von der Beteiligung der an das Seniorenheim angeschlossenen Kindertagesstätte, reagierte aber sofort. Ohne eine lange Wartezeit traten die Kinder nach der musikalischen Einleitung durch "Hausmusiker" Michael Gerster am Anfang des Programms auf und bekamen für ihre Darbietung in Löwen-Outfits viel Applaus.

Auf den Tischen standen Salzbrezeln zum Knabbern bereit, ebenso hatte die Küche Weißwürste, Leberkäs-Brötchen und Weißbier bereitgestellt, während das Team des Seniorenhauses mit der liebevollen blau-weißen Dekoration im Saal und im angeschlossenen Wintergarten für Biergartenatmosphäre sorgte.

Patrick Fiederer und Horst Schäfer traten als "Walldorfer Scherzbuben" auf und sorgten für viel Heiterkeit, gefolgt von den Zumba-Kids des TV Trebur mit Trainerin Sabine Keppler-Kohlberg. Applaus gab es auch für die zehn Damen der Tiroler Tanzgruppe des TV Nauheim von Leiterin Stefanie Schade, die Kindertanzgruppe "Bambinis" der SKV Nauheim mit Trainerin Katja Nikolaus und dem Gemischten Chor der Chorgemeinschaft Dornheim. Zwischendurch und zum Abschluss sorgte immer wieder Musiker Michael Gerster für eine zünftig-bayrische Unterhaltung.

 

Main-Spitze, 22.10.2019, M. Schüler

Viel Lob für Geinsheimer AWO
Verband feiert "Goldenen Oktober" und das hundertjährige Bestehen

Über das große Interesse und den guten Besuch im Jubiläumsjahr freute sich die Vorsitzende der AWO Geinsheim Heike Staengle bei der Traditionsveranstaltung "Goldener Oktober". Rund 200 Besucher waren in die Mehrzweckhalle gekommen.

Den Auftakt machte der aufgrund von Krankheit dezimierte MGV Eintracht 1882 mit insgesamt vier Liedern. Dabei ersetzte Karl-Heinz Alig, der auch als Alleinunterhalter für die musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte, den kurzfristig erkrankten Chorleiter und bekam von den Sängern ein großes Lob für seinen Einsatz. Viel Applaus gab es dazu.

AWO-Vorsitzende Heike Staengle begrüßte alle Anwesenden und lobte die Zusammenarbeit mit dem Gesangverein Frohsinn. "Als Nadine Egner auf uns zukam, da waren wir gleich begeistert", sagte sie. Staengle erinnerte an die 100 Jahre Existenz der Arbeiterwohlfahrt. "Am 13. Dezember 1919 rief Marie Juchacz den  Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt  beim Parteivorstand der SPD ins Leben und übernahm daraufhin den Vorsitz", berichtete Staengle. Mittlerweile sei die Organisation 100 Jahre alt und habe bundesweit 330 000 Mitglieder.

"Die AWO steht für Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit", verdeutlichte die Vorsitzende. Alleine im Verband Hessen-Süd, zu dem der Kreisverband Groß-Gerau und der Ortsverband Geinsheim zählen, gebe es 19 000 Mitglieder in 200 Orts- und 19 Kreisverbänden.

"WIR sind AWO", gab sich Staengle kämpferisch hinsichtlich der Herausforderungen für die Zukunft. Dabei verwies sie darauf, dass es den Geinsheimer Ortsverband bereits seit 1946 gäbe und dieser seit 57 Jahren wertvolle Seniorenarbeit leiste.

"Und die 40 Jahre Seniorenkreis, bei denen wir alle 14 Tage rund 50 Mitglieder begrüßen können, sind ebenfalls eine schöne Anerkennung unserer Arbeit. Wir treffen uns dort immer zu Spaß, Spiel, gutem Essen und Musik, wobei auch das gesellige Beisammensein und der Austausch nie zu kurz kommen.

"Mit uns untrennbar verbunden sind auch die Namen Johannes Schneider, Irmgard Schäfer, sowie Elvira und Josef Lammerskitten", so Staengle. Sie warb für eine weitere Unterstützung der AWO, denn: "Wir brauchen Sie heute, weil Sie uns vielleicht schon morgen brauchen."

Der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer (Grüne) lobte, dass der soziale Aspekt bei der AWO immer im Vordergrund stünde. "Sie bieten viele soziale Leistungen, die für unsere Gemeinschaft wichtig sind." Landtagsabgeordnete Ines Claus (CDU) erinnerte daran, dass sich schon 1946 60 Menschen für das Gemeinwohl in Geinsheim einsetzten und heute über 200 Mitglieder den Ortsverband bilden würden. Und auch Kreistagsvorsitzender und Landtagsabgeordneter Gerald Kummer (SPD) lobte, dass die Organisation immer an der Verwirklichung der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland arbeiten würde.

Ein unterhaltsames Programm hatte der AWO Ortsverband wieder für den "Goldenen Oktober" vorbereitet, das von den Anwesenden sehr gelobt wurde. Bei einem Gewinnspiel gab es Gutscheine zu gewinnen, Hauptpreis war die Teilnahme am großen Ausflug im kommenden Jahr. Zum großen Finale sang der ganze Saal gemeinsam das "Geinsheimer Lied".

PROGRAMM   Im weiteren Programm traten "Bauchbabbler" Manfred Paech mit seinen Handpuppen und die Walldorfer Scherzbuben Patrick Fiederer und Horst Schäfer auf.

 

Groß-Gerauer Echo, 18.09.2019, Lokalredaktion

Auszeichnung für treuen Einsatz
Bei der Nachfeier des 40-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Riedstadt und Brienne werden Verträge neu unterzeichnet

Bereits im Mai war in Riedstadt dreifaches Jubiläum der Partnerschaften mit einer Neu-Unterzeichnung der Partnerschaftsverträge gefeiert worden. Jetzt stand der Gegenbesuch zum 40-jährigen Bestehen der Jumelage zwischen Riedstadt und Brienne-le-Château in Frankreich an. Dazu reisten 20 Mitglieder der "Arbeitsgruppe Brienne" dorthin, wie diese berichtet.

Empfangen worden sei die Delegation mit einem Grill-Barbeque in Radonvilliers, das Bürgermeister Jacques Sonrier ausrichtete. Zur offiziellen Zeremonie traf man sich am Abend im Festsaal von Dienville, wo Bürgermeister Jacki Durvy die Feier eröffnete. In seiner Rede hob er die gute Zusammenarbeit beider Länder über all die Jahre hinweg hervor. Francis Moreau, Vorsitzender der Verschwisterungskommission auf französischer Seite, würdigte ebenfalls den Erfolg dieser 40-jährigen Partnerschaft.

Seine Sekretärin, Veronique Kriegisch übernahm die Übersetzung für die deutschen Gäste und führte gemeinsam mit Christian Collet und Michel van Houteghem durch das Programm. Zentraler Programmpunkt war die Neu-Unterzeichnung der Verschwisterungsurkunden.

Von den zur Region Brienne zählenden 14 Kleingemeinden unterzeichneten alle ehrenamtlichen Bürgermeister die Urkunde. Für die Riedstädter Seite unterzeichnete Patrick Fiederer, Sprecher der "Arbeitsgruppe Brienne", die Urkunden für den kurzfristig ausgefallenen Bürgermeister. Die Jubiläumsfeier wurde  umrahmt vom Chor "Les Chants du Parc". Der Unterzeichnung schlossen sich Ehrungen  für verdiente Persönlichkeiten beider Städte an, mit einer eigens dafür geprägten Medaille.

Die frühere Erste Stadträtin, Erika Zettel, als erste auf die Bühne gebeten, war sehr bewegt und gab ihren Dank an viele "alten Wegbegleiter"  weiter. Seit den Anfängen 1979 der deutsch-französischen Freundschaft gilt sie als "Dreh- und Angelpunkt" in der Verschwisterungsarbeit. Ihr Engagement und ihre unermüdliche Begeisterung seien bis heute Antrieb für diese Verbindung.

Harald Benz und Geraldine Beltramelli wurden ebenso für ihren treuen Einsatz um das Gelingen der Verschwisterungsarbeit mit einer Medaille geehrt. Viele Jahre setzte sich Harald Benz als Kulturamtsleiter der Stadt Riedstadt für diese Partnerschaft ein und sorgte für eine gute Zusammenarbeit. Unterstützt wurde er von Geraldine Beltramelli, die sich, bevor sie als Mitarbeiterin der Stadt tätig wurde, etliche Jahre ehrenamtlich als Übersetzerin einbrachte. Mit dem Hinweis, dass das  manchmal gar nicht einfach sei, nahm sie die Ehrung in Anerkennung für alle Übersetzer entgegen.

André Guyot, einem Gründungsmitglied aus Morvilliers, wurde stellvertretend für all diejenigen, die in den siebziger Jahren den Start für die Verschwisterungskommission mitgestaltet haben, "Un Grand Merci" ausgesprochen. Gerührt nahm er mit Freude die Medaille entgegen. Den Abschluss bildete die gemeinsam gesungene Europahymne.

Bürgermeister Durvy und   Fiederer legten ein klares Bekenntnis zu Europa ab und riefen dazu auf, den europäischen Geist in dieser gemeinsamen Partnerschaft zu bewahren.

Nicht nur Champagner, sondern auch das von Bürgermeister Marcus Kretschmann gestiftete Fässchen Bier fand regen Anklang. Ein Besuch im berühmten Schloss von Versailles und eine Führung durch das landwirtschaftliche Museum in Brienne-la-Vieille mit Gerätschaften, Traktoren und detailgenau eingerichteten Stuben verschiedener Handwerke rundeten das gelungene Wochenende ab.

 

Groß-Gerauer Echo, 19.06.2019, Lokalredaktion

Städte erneuern ihr Versprechen
Riedstadt und Tauragé unterzeichnen nach 25 Jahren noch einmal die Partnerschaftsurkunden

Von einem sehr herzlichen Empfang in Tauragé berichtet Bürgermeister Marcus Kretschmann. Er war kurz nach dem großen Festwochenende zu Riedstadts Verschwisterungsjubiläen mit einer Delegation des Riedstädter Vereins "Freunde von Tauragé" in der litauischen Partnerstadt. Höhepunkt des Aufenthalts sei der Festakt im historischen Gewölbekeller der Tauragér Burg gewesen, bei dem die Partnerschaftsurkunden neu unterzeichnet wurden. Erstmals waren sie vor 25 Jahren in Litauen und bereits ein Jahr zuvor in Deutschland besiegelt worden.

Während der feierlichen Veranstaltung seien der Vorsitzende der Freunde von Tauragé Klaus Minter, die Vorstandsmitglieder Patrick Fiederer und Jörg Klaaßen sowie Ilona Bleyer und Gertrud Ulbrich, die sich ebenfalls seit vielen Jahren um die Verschwisterung mit Tauragé verdient gemacht haben, mit dem Ehrenbrief der Stadt ausgezeichnet worden, berichtet der Bürgermeister.

Dem Festakt folgte die offizielle Eröffnung des Stadtfestes von Tauragé im Freilichttheater. In diesem Rahmen wurde Klaus Minter zum Ehrenbürger der Stadt Tauragé ernannt. "Ein sehr emotionaler Moment", wie Bürgermeister Kretschmann erzählt.

Beeindruckt zeigte er sich auch von dem Besuchsprogramm für die Riedstädter. So stand gleich zu Beginn des Aufenthalts eine Führung durch die städtische Bücherei an. Anschließend besichtigten die Riedstädter das Kinderheim "Pusele" ("Kiefernbäumchen") für behinderte Kinder, wo im angegliederten integrativen Kindergarten täglich bis zu 200 Kinder betreut werden. Darunter sind 48 Kinder, die wegen Behinderungen oder anderer Beeinträchtigungen einen erhöhten Betreuungsbedarf haben.

Auch das Waisenhaus "Saltinelis" ("Kalte Quelle") wurde besucht. Hier leben etwa 56 Kinder in Familiengruppen zu je etwa acht Kindern mit einer Altersspanne vom Säugling bis zu jungen Erwachsenen von 21 Jahren, wobei es nach oben keine Grenze gibt. Beide Einrichtungen erhielten vom deutschen Partnerschaftsverein eine Geldspende, die von den mitgereisten Riedstädtern spontan aufgestockt wurde. In der Vergangenheit waren unter anderem bereits die Dächer des Waisenhauses mit Geld des Vereins neu gedeckt worden.

Am Tag nach Festakt und Eröffnung des Stadtfestes folgte ein Empfang mit den übrigen sieben Partnerstädten von Tauragé, vornehmlich aus Osteuropa und Russland, berichtet Kretschmann weiter. Ein Konzert mit Musik aus den Neunziger Jahren schloss den Tag ab. "Es war immer spürbar, dass wir für unsere Freunde in Tauragé etwas ganz Besonderes sind. Riedstadt stand immer im Mittelpunkt", bilanziert Bürgermeister Kretschmann den Besuch in der litauischen Partnerstadt.

 

Groß-Gerauer Echo, 07.06.2019, Lokalredaktion

Drei Riedstädter im Fernsehen
Patrick Fiederer, Anja Straub und Stefan Nold machen in der Quizshow "Die Jackpot-Jäger" mit

„Welcher hessische Fluss hat ein Knie?" Das ist nur eine der Aufgaben, die auf Patrick Fiederer, Anja Straub und Stefan Nold aus Riedstadt wartet: In der Quizshow "Die Jackpot-Jäger" im hr-Fernsehen wollen sie den Sieg mit nach Hause nehmen. Die Sendung mit Moderator Jens Pflüger läuft am Sonntag, 9. Juni, um 22.30 Uhr.

Die drei treten gemeinsam als "Team Karnevalisten" an, denn sie sind im Leeheimer Karnevalsverein aktiv und außerdem weitläufig miteinander verwandt. Gemeinsam müssen sie in der Sendung in fünf Spielrunden Fragen und Denksportaufgaben rund um Hessen lösen. Mal müssen dafür Buchstaben in die richtige Reihenfolge gebracht werden, um etwa eine gesuchte Sehenswürdigkeit zu erraten, bei anderen Aufgaben muss zum Beispiel ein Bilderrätsel gelöst oder auf einer verdrehten, leeren Hessenkarte ein Ort gefunden werden. Und bei der "Wand des Schicksals" können die Kandidaten viele Punkte gewinnen - oder einfach so auf null zurückfallen.

Und noch etwas beziehungsweise jemand steht dem Sieg der Riedstädter im Weg: der Jackpot-Meister. Dieser bekommt die Fragen gleichzeitig mit den Kandidaten gestellt und rätselt mit ihnen um die Wette. Nur, wenn die drei Herausforderer am Ende mehr Punkte haben als der Meister, nehmen sie den Jackpot mit nach Hause. Wenn sie verlieren, dann erhöht er sich für die nächste Sendung - und die nächsten Kandidaten. Die Sendung wurde im April im Funkhaus am Dornbusch in Frankfurt aufgezeichnet.

 

Groß-Gerauer Echo, 18.05.2019, M. Menrath

Vereint
Die Kommunen im Ried pflegen acht Städtepartnerschaften  in Europa. Sie erzählen Geschichten von Freundschaften über Grenzen hinweg. In einem Fall ging es wieder auseinander.

Wer sich persönlich kennt und gemeinsam gefeiert hat, wird später nicht mehr an Grenzen aufeinander schießen. Das ist der Grundgedanke, mit dem wenige Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg die ersten Städtepartnerschaften begründet wurden. Acht Verschwisterungen gingen Ried-Kommunen ein - je dreimal mit französischen und italienischen Gegenparts, je einmal mit welchen aus Polen und Litauen. Wie steht es heute in Zeiten eines auseinander driftenden Europas darum?

Die ältesten Partnerschaften sind die mit französischen Kommunen aus den siebziger Jahren. "Die wurden damals von einer Stelle in der Europäischen Union gefördert", sagt der Biebesheimer Kulturamtsleiter Anton Schmidt. Dazu wurden passende Vorschläge gemacht. So kam Biebesheim als erste Ried-Kommune im Juli 1971 mit Romilly-sur-Andelle in der Normandie zusammen. Der Legende nach habe sich der französische Bürgermeister René Fleuriel zuvor inkognito am Rhein umgeschaut, bevor er das O.k. gab. Es folgten intensive Jahrzehnte, in denen viele Freundschaften geschlossen wurden, mit Jugendbegegnungen, Sprachkursen, einem Staffellauf und Fahrradtouren. Noch heute erzähle eine Kollegin aus dem Rathaus begeistert vom Malwettbewerb in den siebziger Jahren, bei dem sie eine Fahrt nach Romilly gewann.

"Heute ist alles viel globaler geworden. Wir haben ein ganz anderes Europa", betont Schmidt. Mit einer Fahrt nach Frankreich könne man niemand mehr locken, wenn man für das gleiche Geld nach Timbuktu fliegen könne. Gab es früher zweimal jährlich Besuche mit Ausflügen für 150 Teilnehmer, sind die Gruppen mittlerweile auf 50 Teilnehmer einmal jährlich geschrumpft. Die von Krieg und Nachkriegszeit geprägten Gastgeber seien mittlerweile betagt. Von den Folgegenerationen komme nicht mehr so viel.

Ähnliches berichtet Hans-Josef Becker, Vorsitzender des Vereins Städtepartnerschaften in Gernsheim. Seit 1976 pflegt die Schöfferstadt eine Partnerschaft mit Bar-sur-Aube in der Region Champagne-Ardenne. Vorausgegangen waren Schüleraustausche des Gymnasiums mit einem Lycée in Bar-sur-Aube. Doch mittlerweile sinke in Frankreich das Interesse an Deutsch als Fremdsprache, sagt Becker. Während die Basketballer noch sehr aktiv seien, seien andere Kontakte eingeschlafen. Zudem leide das Jumelage-Komitee in Bar-sur-Aube unter Geldknappheit. Doch noch immer gibt es die Radtouren zum Fischerfest. Seit drei Jahren besuchten französische Kommunalpolitiker die Straßenfastnacht.

Gelungen scheint der Generationswechsel dagegen in der 1979 geschlossenen Partnerschaft von Riedstadt mit Brienne-le-Château, wie Patrick Fiederer berichtet. Riedstadt feiert am Europawahl-Wochenende, 24. bis 26. Mai, dreifaches Verschwisterungsjubiläum. Die älteste Jumelage mit Brienne sei von Blutspendern gegründet worden. "Das DRK hat versucht, den europäischen Gedanken zu leben", so Fiederer. Heute gebe es viele Freundschaften außerhalb der offiziellen Partnerschaft. Und mittlerweile engagierten sich viele Vierzigjährige. "Wir stellen fest, dass das Band zwischen Deutschland und Frankreich weiterhin vorhanden ist", betont Fiederer.

Unterschiedlich verliefen die Partnerschaften mit italienischen Städten. Francesco Tagliente ist Mitgründer der 1986 geschlossenen Verschwisterung Biebesheims mit Palo del Colle in Apulien. Die ersten Gastarbeiter aus Palo lebten seit 1959 in Biebesheim. Tagliente kam 1963. "Ich bin im Zug 18 geworden, zwischen Mannheim und Biebesheim", erinnert er sich. Pfarrer Don Giuseppe di Mauro aus Palo wollte 1984 sehen, wie seine Landsleute am Rhein lebten. Tagliente organisierte den Besuch als Vorsitzender der italienischen Familienvereinigung in Biebesheim, die über 80 Familien aus Apulien vertrat. Anfangs nahmen Deutsche wie Italiener 22-stündige Busfahrten für den Besuch in Kauf.

In Stockstadt erinnert dagegen nur der Parco Villa Lagarina an die 1990 geschlossene Partnerschaft mit der Gemeinde bei Trient. "Das ist irgendwann kaputt gegangen", bedauert Bürgermeister Thomas Raschel. Nach dem Wechsel zu einem sozialistischen Bürgermeister in Villa Lagarina habe dieser "alles gecancelt". Zwar habe er einen netten schriftlichen Austausch mit der jetzigen Bürgermeisterin, aber es fehle die Initiative von italienischer Seite.

Als "zartes Pflänzchen" beschreibt auch Patrick Fiederer die seit 1994 bestehende Freundschaft Riedstadts mit Sortino auf Sizilien. Vor allem die Entfernung sei ein Problem. Trotzdem gebe es regelmäßige Fahrten und viele Freundschaften.

Echte Pionierarbeit wurde 1994 im litauischen Tauragé geleistet. Erst 1990 hatte Litauen sich zum souveränen Staat erklärt. Der Riedstädter Bürgermeister Andreas Hoffmann habe eine Partnerschaft mit einer Stadt im früheren Ostblock gewollt, erinnert sich Klaus Minter, Vorsitzender der Freunde von Tauragé. Der aus Tauragé stammende Arzt Dr. Leonas Gudelis vom Philippshospital brachte seine Heimatstadt ins Spiel. "Das war Neuland für alle und unheimlich progressiv", betont Minter. Beim ersten Besuch 1993 sei klar geworden, wie groß die Probleme dort waren. "Die hatten nichts", beschreibt Molter den Eindruck vom Krankenhaus. Im gleichen Jahr gründeten sich die "Freunde von Tauragé", um die Verwaltung zu entlasten. Bis zu seinem Tod 2012 führte diese Kurt Ernst, ehemaliger kaufmännischer Direktor des Philippshospitals. Völkerverständigung und humanitäre Hilfen nennt Minter als zentrale Säulen der Arbeit. Besonders in der Anfangszeit packten die Mitglieder bei Hilfstransporten an. Landwirt Klaus Molter habe litauische Praktikanten nach Wolfskehlen geholt, ihnen Düngepläne, Maschineneinsatz und Finanzplanung vermittelt. "Früher sind Delegationen in Partnerstädte gefahren, heute besuchen sich Freunde", betont Minter.

Vergleichsweise jung ist die 2011 geschlossene Freundschaft Gernsheims mit dem polnischen Swiecie (Schwetz). Auch sie geht auf den Schüleraustausch des Gymnasiums zurück, wie Hans-Josef Becker erläutert. Der Verein Städtepartnerschaften organisiert jährlich im Wechsel Fahrten nach Frankreich und Polen mit bis zu 40 Teilnehmern. Im Juni geht es wieder nach Polen.

Diese neue Partnerschaft hat übrigens damals in Gernsheim Impulse gegeben, auch die Zusammenarbeit mit Bar-sur-Aube wieder zu beleben. Und auch Jubiläen können Ansporn sein: Zum Fest in Riedstadt kommen auch 17 Besucher aus Sortino, wie Patrick Fiederer weiß.

 

Groß-Gerauer Echo, 10.05.2019, D. Volk

auf einen blick : Kartenverkauf für Ausflüge läuft

In die alte Römerstadt Trier mit ihren einzigartigen Monumentalbauten und die historische Fachwerkstadt Herborn an der Dill führen die beiden Senioren-Tagesfahrten der Stadt.

Die Fahrt nach Trier ist am Dienstag, 18. Juni. Im Preis von 43 Euro pro Person sind Busfahrt, Mittagessen und Stadtführung enthalten. Die Abfahrt in den Stadtteilen ist ab 7 Uhr geplant, die Rückkehr gegen 21 Uhr. Die genauen Zeiten stehen auf den Teilnahmekarten.

Nach Herborn wird am Dienstag, 10. September, gefahren. Geplant ist eine Einkehr im Usinger Schlosscafé und ein Besuch der Glockenwelt auf Burg Greifenstein. Der Teilnehmerpreis beträgt 49 Euro. Darin enthalten sind Busfahrt, Stadtführung, Kaffee und Kuchen sowie ein Mittagessen. Die Abfahrt in allen Stadtteilen ist ab 7.30 Uhr geplant, die Rückkehr gegen 21 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist an diesem Tag auf einen Bus begrenzt.

Karten für die Tagesausflüge gibt es bei Patrick Fiederer unter Telefon 06158-74 71 84 oder per E-Mail an mail@fiederer.net sowie am Info-Schalter im Rathaus in Riedstadt-Goddelau, Rathausplatz 1.

Frankfurter Neue Presse, 06.03.2019, A. Koch

So schön war die fünfte Jahreszeit
Buschspatzen und Sandhasen freuen sich über eine erfolgreiche Fastnachtskampagne

Die Fastnachtskampagne 2018/19 hielt für die Walldorfer Buschspatzen und die Mörfelder Sandhasen viele tolle Höhepunkte bereit. Der Fastnachtsumzug ist hierbei stets eine große gemeinsame Veranstaltung.

Mit dem heutigen Aschermittwoch endet für die Walldorfer Buschspatzen und die Mörfelder Sandhasen eine erfolgreiche Fastnachtskampagne 2018/19. Beide konnten ihren großen Fastnachtsumzug am Samstag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung bei fröhlicher Stimmung in Walldorf durchführen. Alexander Meidt, 1. Vorsitzender des "CVM - Die Sandhasen", und Michael Haub, Pressewart des "1. Carneval Club Walldorf - Die Buschspatzen", zeigen hierbei viel Mitgefühl für die Kollegen aus Neu-Isenburg, die ihren Umzug am Rosenmontag leider wetterbedingt absagen mussten.

Kinderrummel im Busch

Neben dem Straßenkarneval haben beide Vereine seit der Saisoneröffnung im November 2018 eine Vielzahl von Veranstaltungen in der Halle absolviert. Beide haben einen festen Ort: Die Buschspatzen den "Großen Saal" der Halle der Sport- und Kulturgemeinschaft (SKG) Walldorf - scherzhaft "Busch" genannt - und die Sandhasen das Bürgerhaus Mörfelden. Ab Februar wurde die Kampagne für beide intensiv. Die Walldorfer Buschspatzen hatten Anfang Februar mit dem "Kinderrummel im Busch" und dem "Rummel im Busch" zwei ausgelassene Veranstaltungen direkt hintereinander. "Der Saal war ausverkauft", freut sich Haub über die Resonanz beim "Rummel im Busch". Der Walldorfer Discjockey Jörg Papp ("DJ Jörg") sorgte mit seinen "Musikraketen" bis in die frühen Morgenstunden für gute Stimmung. Bühnenbauer Alex Müller und die vielen ehrenamtlichen Helfer mussten dann Bühne und Saal fleißig umdekorieren. Schließlich stand nur eine Woche später die ausverkaufte Kostümsitzung an, durch die Sitzungspräsident Patrick Fiederer führte. Hier sorgten die Aktiven der Buschspatzen, vor allem die vielen Tanzgruppen, aber auch Büttenredner und die Walldorfer Scherzbuben sowie viele Gaststars für einen unvergesslichen Abend. "Wir konnten neben unseren beliebten Lokalmatadoren auch auswärtige Stars wie Andy Ost, Ciro Visone und Boris Meinzer für einen Auftritt gewinnen." Als Protokoller gab Jan Körner eine ausgesprochen gelungene Premiere. Letzter Höhepunkt der Kampagne der Buschspatzen in der SKG-Halle war Ende Februar die lustige "Altweiberfastnacht im Busch". Am gleichen Tag hatten "Möhnen" und "Sandhäsinnen" auch die beiden Rathäuser gestürmt. Für die Kampagne 2019/20 können sich die Bürger laut Haub auf einen neuen Motivwagen freuen: "Wir wollen unsere in die Jahre gekommene Ritterburg durch ein Narrenschiff ersetzen." Das Motto der nächsten Kampagne - 2018/19 galt das Motto: "Glitzer, Funkel, Heiterkeit, der Buschspatz glänzt zur Fastnachtszeit" - steht noch nicht fest.

Braustüb'l macht plopp

"Dieses Jahr war alles neu", blickt Meidt auf eine gelungene Kampagne der Sandhasen zurück. Als Förderer und Sponsor hatte die Darmstädter Privatbrauerei "Braustübl" gewonnen werden können. Daher stand die Kampagne auch unter dem Motto: "Das Braustüb'l macht plopp, der Sandhas' ruft hopp hopp!" Mit einer Damen- und einer Kostümsitzung hatten die Sandhasen zwei große Sitzungen im Angebot, die jeweils ausverkauft waren. Bei der Damensitzung herrschte ausgelassene Stimmung, das Männerballett "Hechbachgörls", Trude Trash, die "Pink Tigers" und "Tarabas van Luk" hatten umjubelte Auftritte. Nicht weniger fröhlich ging es bei der Kostümsitzung zu, wo neben den Tanzgruppen und Lokalmatadoren der Sandhasen mit Tante Lilli, Jürgen Leber, Chris Herbst und Ute Liesbeth Schreiner auch hessische Gaststars auftraten. Ein großer Erfolg war ebenso die von den Sandhasen und den "Merfeller Kerweborsch" ausgerichtete Party "Konfettirausch im Bürgerhaus" mit DJ Alex und der Frankfurter Kultband "DIE Quietschboys". "Wir hatten über 300 begeisterte Partygäste", so Falk Fleischer von den Merfeller Kerweborsch. Mit dem von  rund 550 Gästen besuchten Kindermaskenball am gestrigen Fastnachtsdienstag endete die Kampagne der Sandhasen. "2019/20 wird ,Disney' unser Thema sein", macht Meidt bereits auf die nächste Kampagne neugierig.

 

Groß-Gerauer Echo, 26.02.2019, nfl

Eine schwungvolle Narrenrevue
Beim SPD-Fastnachtstreffen beleuchten Redner das lokale Geschehen mit Humor

Im vierfarbbunt drapierten Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Gustavsburg bewies die SPD, dass sie auch lachen kann. Da hatte Thorsten Siehr kein Problem, schwungvoll durch eine Narrenrevue zu führen, die mit hochkarätigen Fastnachtskoryphäen besetzt war.

Voran seine Tochter Hannah, die als "Professor Gustavus Moguntia" das lokale Geschehen beleuchtete. Ins Blickfeld der 14-jährigen Rednerin gerieten dabei das 50-jährige Jubiläum der Brunner-Schule, und der mit reichlich Wasserquellen gespeiste Fritz-Bauer-Platz. Kritisch äußerte sich der Professor zum Prestigeobjekt Naturkindergarten, der umstrittenen Umgehungsstraße und dem seit 40 Jahren bestehenden Streit um die Bahnunterführung. "Da hätten die Römer vor 2000 Jahren am besten eine Brücke gebaut", lautete der Kommentar.

Herrmann Frank (GCC) kann sich nicht vorstellen, dass der Spatenstich für das Bürgerhaus im nächsten Jahr Wirklichkeit wird - "dann schon eher auf der Nonnenaue" als Seitenhieb auf den Bürgermeister. Nach dem Kokolores-Vortrag von Selma Beyer, die sich von "ihrem alten Hut" trennen wollte, erfreuten die "Dibbegucker" mit einem Fastnachtspotpourri. Für Lachsalven sorgte der Dialog zwischen dem "Engel" Karlheinz Vohwinkel und dem weiblichen "Teufel" Susanne Redlin. Begeisterung löste auch die Tanznummer von Jutta Westhäuser aus, die als weiblicher Clown agierte.

Nach der närrischen Botschaft von Landrat Thomas Will, beschwor Kerstin Geis als "Botin vom Landtag" den im hessischen Parlament vorherrschenden Geist. Dabei bedauerte sie, dass die Schwarz-Grünen weiter "im Reich herrschen".

Rosi Wotyniak tritt als Kreuzfahrtpassagierin auf

Etwas wehmütig erinnerte Edgar Kownatzki an das im Jahr 1955 gebaute "prachtvolle" Bürgerhaus und verband damit die Hoffnung, dass bald ein modernes Gemeinschaftszentrum entstehe und nicht auf einem Sportplatz im Zelt gefeiert wird. Historisch beleuchtete er die Ära der bisherigen Bürgermeister: "Nach dem Brunner kamen die Adeligen, von Neumann und jetzt von Trotha." Nachdem Rosi Wotyniak als Kreuzfahrtpassagierin für Begeisterung sorgte, krönten die Walldorfer "Scherzbuben" Patrick Fiederer und Horst Schäfer den närrischen Kreppelkaffee mit einem Stimmungspotpourri.

 

Groß-Gerauer Echo, 25.02.2019, I. Scharf

Glänzender Auftritt für kleine Diamanten
Die "Dancing Diamonds" begeistern bei der Sitzung des Leeheimer Karnevalsvereins / Showtanz, Reden und Besuch aus Enkheim

„Ob Disco, Schlager, Rock'n'Roll, beim LCV do isses doll" , unter diesem Motto stellte Sitzungspräsident Patrick Fiederer einen stimmungsgeladenen Abend in Aussicht. Dabei sollten in erster Linie auch die Mühen der einzelnen Tanzgruppen des Leeheimer Karnevalsvereins zur Geltung kommen, die in vielen Altersgruppen regelmäßig trainierten, um an diesem Abend ihr Können zu präsentieren.

Nachdem der ortsansässige Musikzug den Reigen der Darbietungen mit schmissigen und eingängigen Pop-Melodien eröffnete, kamen die kleinsten Akteure des Karnevalsvereins, die "Dancing Diamonds" auf die Bühne. Deren Trainerinnen, Jana Dörr und Sonja Luley, hatten sich eine Mini-Playback-Show ausgedacht, die den kleinen Tänzerinnen sichtlich Spaß machte und so manches Elternherz mit Stolz erfüllte.

Als nächste Showeinlage wagte sich eine noch junge Karnevalistin in die "Bütt", Lea Kuhn vom Karnevalsverein Enkheim überzeugte mit ihren erst vierzehn Jahren mit einer rundum gelungenen, herzerfrischend und originell präsentierten Darstellung eines "Babys" und machte sich auch als solches verkleidet so ihre Gedanken über das Zusammenleben mit seinen Erwachsenen. Nicht immer sorgenfrei lebe es sich da, wenn sie von leidvollen Erfahrungen beim Spazierengehen im Kinderwagen und dem sinnfreien Gebrabbel, das von Erwachsenen komme, berichtet. Ebenso die seelische Grausamkeit, wenn die Oma mit dem Gebrauch von Feuchttüchern nicht vertraut, das Kleinkind mit Stofftaschentuch und Spucke reinige. Auch eine Vielzahl von Kursen, über Pekip, Yoga, Massage oder Kleinkinderschwimmen ließen dem Baby "alles, nur kei' Ruh'".

Als nächsten Höhepunkt kündigte Sitzungspräsident Patrick Fiederer die Kindergarde an, die mit zweiunddreißig Tänzerinnen auf der Bühne kaum Platz fand und zu Discobeat präzisen Formationstanz mit gelungenen akrobatischen Einlagen bot. Einstudiert wurde der Auftritt von den Trainerinnen Nadine Vatter und Miriam Thomas. Auch der Einzug des Prinzenpaares der Sparkasse durfte danach nicht fehlen, Elke I. und Karl-Norbert I. machten dem Leeheimer Karnevalsverein seine Aufwartung. Im Anschluss sorgte "Olga Orange" mit einem Travestie-Beitrag für einen weiteren gewichtigen Höhepunkt, der den Saal zum Kochen brachte. Derber Humor, der das Land- und Liebesleben gestern und heute auf die Schippe nahm, kamen beim Publikum bestens an.

Corinna Kuhn, die als "Die Doll" auftrat, setze auf dieselbe Art von Humor und nahm sich dabei die Gewichtsprobleme ihres Mannes vor: Mit Schnee verglichen wäre sie als Frau das Schneeflöckchen und ihr Mann die Lawine.

Mit der Stimmung des Publikums steigerten sich auch ihre Beschreibungen rund um die Widrigkeiten eines Hochzeitstages, der damit endete, dass der Mann mit Plüschhandschellen gefesselt und unbekleidet im Ehebett verbringen musste, während sie auf die Fastnacht ging.

Für Auflockerung sorgte danach der Auftritt der Showtanzgruppe "Lollipops", trainiert von Jana Dörr und Sophia Zimmerhackl, die entsprechend ihrem Motto "Girls just wanna have Fun" mit ihrer gelungenen Darbietung gute Laune verbreiteten.

Zu vorgerückter Stunde hieß es dann nochmals das Publikum wachrütteln, was sowohl der Showtanzgruppe "Devotion" unter der Leitung von Lena Schwarz, als auch den "Twisters", unter der Leitung von Sabine Perl, beide Tanzgruppen des LCV, bestens gelang. Als weitere Stimmungsmacher des Abends fungierten Patrick Fiederer und Horst Schäfer, bekannt als "Walldorfer Scherzbuben", mit Karnevals- und Schunkelliedern ebenso wie DJ Michi, der mit Partykrachen das Publikum zum Mitsingen einlud.

WER WAR NOCH DABEI?  Der Echo-Jokus geht an Lea Kuhn als "Baby", die mit ihrem herzerfrischenden Vortrag bewies, dass Humor nicht immer nur "unter der Gürtellinie" funktioniert. (inge)  Showtanz: Kerweborsch tanzten als "Village People" in Vierer- Formation zu dem Hit "YMCA"  In der Bütt: "Ein Saunagänger" ( Dieter Meisenzahl ) im Kostüm eines Saunabottichs, das er nach und nach ablegte  Pfarrer Filder (Steffen Jobst), der sich in einer Gesangsliturgie so seine Gedanken machte.

 

Main-Spitze, 25.02.2019, M. Kapp

Gute Stimmung bis weit nach Mitternacht
Prinzess-Margret-Garde bringt viele eigene Redner in die Bütt / Auf die Tanzgruppen der PMG ist Verlass

Mit "Hallo, Helau und einem wunderschönen Abend" begrüßte Sitzungspräsidentin Bärbel Schilling am Freitag die Gäste bei der Kostümsitzung der Prinzess-Margret-Garde (PMG). Nachdem die PMG anlässlich der im vergangenen Jahr gefeierten 70. Kampagne gleich mit mehreren eigenen Rednern aufwartete, war die Erwartung der gut aufgelegten Besucher im gemütlichen Sälchen entsprechend groß.

Mit Spannung erwartet wurde das von PMG-Abteilungsleiterin Petra Kapp im vergangenen Jahr neu aufgenommene Protokoll. "Raunheim, Raunheim meine Stadt, was hast du nur aus dir gemacht?", stellte Kapp die rasante Entwicklung vom Mauerblümchen zur modernen, in der ganzen Region bewunderten Kleinstadt in Frage.

Walldorfer Scherzbuben sind musikalischer Höhepunkt

Vom Publikum wurde der vor allem aus vereinfachender populistischer Rhetorik gespeiste Beitrag, der zudem das närrische Versmaß gänzlich ignorierte, nur mit spärlichem Beifall bedacht. Überdies, was von den Sitzungsbesuchern nicht unkommentiert blieb, war der Beitrag mit über 20 Minuten deutlich zu lang.

Wie ein gelungener und abwechslungsreicher Vortrag aussieht, stellte Gunther Raupach vom Carneval Club Weisenau unter Beweis. Mit seinem pointiert und souverän gegen die Lärmkulisse im Saal vorgebrachten Ikea-Besuch strapazierte der Redner die Lachmuskeln ordentlich. Joachim "Mülli" Müller hätte hingegen mehr aus seinem Kokoloresvortrag herausholen können. "Ob Rowenta oder Thermomix, bei mir kommt´s Essen aus der Bix", reimte Mülli, der sich in Kittelschürze und dauergewelltem Langhaar für weitere Auftritte auf der PMG-Bühne empfahl.

"Auf die Männer, die wir lieben und die Penner, die wir kriegen", stießen wiederum Petra Kapp und Christina Viefhaus im Zwiegespräch zweier Freundinnen an. Geeignete Vorlagen vorausgesetzt, sollte für Viefhaus, die nicht auf den Mund gefallen ist, es sogar versteht, rhetorisch packend vorzutragen versteht, auch künftig Platz unter den Rednern sein.

Eine absolut feste Größe, zudem die sich zuletzt abzeichnenden personellen Probleme mittlerweile bewältigt scheinen, bildeten bei der Kostümsitzung die Auftritte der verschiedenen PMG-Tanzgruppen. Dass es diesen nicht an Potential, an einigen wenigen Stellen vielleicht an Sorgfalt mangelt, zeigte gleich zu Beginn, der mittlerweile fest im Programm verankerte "Tanz der Generationen", gewissermaßen ein Warm-up, bei dem die kleine Bühne seit einigen Jahren an ihre Kapazitätsgrenze stößt. Rund 20 große und kleine Tänzerinnen, darunter mit Torben Altmann ein einziger Vertreter des männlichen Geschlechts, zu choreografieren, kommt fast einem Wunder gleich. Niedlich anzuschauen und für das Herz von Eltern und Großeltern erwärmend, der hübsche Beitrag der Minis. Und was wäre eine Fastnachtssitzung ohne einen Gardetanz: Dieser wurde temperamentvoll von den Sunny s dargeboten. Gemeinsam mit den Smanjy's durfte diese Gruppe beim großen Abschlusstanz zeigen, dass auch in Zukunft mit ihr auf der PMG-Bühne gerechnet werden darf.

Musikalischer Höhepunkt waren einmal mehr die beiden gewichtigen Sänger Patrick Fiederer und Horst Schäfer, die als "Walldorfer Scherzbuben" einen festen Platz auf der PMG-Bühne haben. Dass Duo schaffte es knapp eine Stunde nach Mitternacht, noch einmal alle Gäste auf die Beine zu bringen und zum Mitsingen und Tanz zu bewegen.

WER WAR  NOCH DABEI? 
Der Jokus geht an Suzan Schmidt, die bei der PMG-Kostümsitzung von der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval für ihre langjährige Tätigkeit mit dem Verdienstorden in Gold ausgezeichnet wurde. Die 50-Jährige ist seit dem 6. Januar 1969 Mitglied in der Fastnachtsabteilung, davon die meiste Zeit als aktives Gardemitglied. Die Komödiantin Petra Giesel in ihrer Rolle als Hiltrud Hufnagel, der Stimmungssänger Dieter Meisenzahl (Kostheimer Carneval Verein), Marc und Patrick Elsener von der Schwarzen Elf Rüsselsheim als "Die Dollbohrer", die Männer-Gesangsgruppe "Ochsenbachraben" vom Carnevalverein Narrenkunst Waldstraße e.V. sowie Petra Kapp, Bärbel Schilling und Christina Viefhaus mit dem Vortag "Auf der Flucht".