Riedstadt und Tauragé unterzeichnen nach 25 Jahren noch einmal die Partnerschaftsurkunden
RIEDSTADT (red). Von einem sehr herzlichen Empfang in Tauragé berichtet Bürgermeister Marcus Kretschmann. Er war kurz nach dem großen Festwochenende zu Riedstadts Verschwisterungsjubiläen mit einer Delegation des Riedstädter Vereins „Freunde von Tauragé“ in der litauischen Partnerstadt. Höhepunkt des Aufenthalts sei der Festakt im historischen Gewölbekeller der Tauragér Burg gewesen, bei dem die Partnerschaftsurkunden neu unterzeichnet wurden. Erstmals waren sie vor 25 Jahren in Litauen und bereits ein Jahr zuvor in Deutschland besiegelt worden.
Während der feierlichen Veranstaltung seien der Vorsitzende der Freunde von Tauragé Klaus Minter, die Vorstandsmitglieder Patrick Fiederer und Jörg Klaaßen sowie Ilona Bleyer und Gertrud Ulbrich, die sich ebenfalls seit vielen Jahren um die Verschwisterung mit Tauragé verdient gemacht haben, mit dem Ehrenbrief der Stadt ausgezeichnet worden, berichtet der Bürgermeister.
Dem Festakt folgte die offizielle Eröffnung des Stadtfestes von Tauragé im Freilichttheater. In diesem Rahmen wurde Klaus Minter zum Ehrenbürger der Stadt Tauragé ernannt. „Ein sehr emotionaler Moment“, wie Bürgermeister Kretschmann erzählt.
Beeindruckt zeigte er sich auch von dem Besuchsprogramm für die Riedstädter. So stand gleich zu Beginn des Aufenthalts eine Führung durch die städtische Bücherei an. Anschließend besichtigten die Riedstädter das Kinderheim „Pusele“ („Kiefernbäumchen“) für behinderte Kinder, wo im angegliederten integrativen Kindergarten täglich bis zu 200 Kinder betreut werden. Darunter sind 48 Kinder, die wegen Behinderungen oder anderer Beeinträchtigungen einen erhöhten Betreuungsbedarf haben.
Auch das Waisenhaus „Saltinelis“ („Kalte Quelle“) wurde besucht. Hier leben etwa 56 Kinder in Familiengruppen zu je etwa acht Kindern mit einer Altersspanne vom Säugling bis zu jungen Erwachsenen von 21 Jahren, wobei es nach oben keine Grenze gibt. Beide Einrichtungen erhielten vom deutschen Partnerschaftsverein eine Geldspende, die von den mitgereisten Riedstädtern spontan aufgestockt wurde. In der Vergangenheit waren unter anderem bereits die Dächer des Waisenhauses mit Geld des Vereins neu gedeckt worden.
Am Tag nach Festakt und Eröffnung des Stadtfestes folgte ein Empfang mit den übrigen sieben Partnerstädten von Tauragé, vornehmlich aus Osteuropa und Russland, berichtet Kretschmann weiter. Ein Konzert mit Musik aus den Neunziger Jahren schloss den Tag ab. „Es war immer spürbar, dass wir für unsere Freunde in Tauragé etwas ganz Besonderes sind. Riedstadt stand immer im Mittelpunkt“, bilanziert Bürgermeister Kretschmann den Besuch in der litauischen Partnerstadt.