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Pfarrer Fulder predigt bei Prunksitzung

© Frank Möllenberg

Viele Tänze, reichlich Eigengewächse und ausgelassene Stimmung prägen die Feier beim ACA

TREBUR. Mit „Homemade“ (hausgemacht) oder „Back to the roots“ (zurück zu den Wurzeln) lässt sich die Prunksitzung des Astheimer-Carneval-Ausschusses (ACA) wohl am besten überschreiben. Insgesamt 17 der 22 Programmpunkte stammten von Aktiven aus dem „eigenen Haus“. Dieser Trend, den Eigengewächsen die Bühne bei den Sitzungen überlassen zu wollen, soll in Zukunft fortgesetzt werden.

Den Auftakt zur närrisch bunten Hausmannskost lieferte das kleine Prinzenpaar Harmony I. und Carlo I. sowie das Feuerwerk in Rot-Weiß: Die Polka der „Minis“, „Bambinis“, Kleinen, Mittleren und Großen Garde, welche das Publikum auf die über fünf Stunden andauernde Sitzung einstimmte. Einen Jahresrückblick gab ACA-Protokoller Heinz Ehret, der sich am Weltgeschehen ebenso abarbeitete wie am Kommunalen. Mikel Finger massierte als „Masseur“ das Zwerchfell des Publikums in der Astheimer Narrhalla, die viele leere Plätze auswies. Später ließ ACA-Urgestein Heinz Ehret mit seinen Gesangsbeiträgen alte Traditionen im närrischen Kompetenzzentrum aufleben.

Gummibärenbande bringt Saal zum Toben

Gefeiert wurden am Samstagabend vor allem tänzerische Darbietungen. Dazu gehörten die „Bambinis“, die mit ihrer „Trollz“-Nummer verzauberten, und die „Kleine Garde“ mit ihrem Tanz aus „1001 Nacht“. Es gab aber nicht nur Eigengewächse zu sehen. Als Auswärtige konnten Julia Döring und Boris Feldmann von den „Eiskalten Brüdern“ mit ihren Auftritten über „die Leiden eines Mannes“ die erste Halbzeit der Prunksitzung bereichern. Als unbestrittenes Highlight der ersten Halbzeit ist die neu gegründete „Gummibärenbande“ anzuführen. Bestehend aus sechs Mitgliedern des Herrenkomitees, brachten sie den ganzen Saal vor der Pause zum Toben, Singen und Tanzen.
Mit einem Kracher läutete Steffen Jobst alias Pfarrer Fulder die zweite Halbzeit ein. Er markierte zweifelsohne den rednerischen Höhepunkt der Sitzung, wobei der Satiriker und ehemalige OB-Kandidat Rüsselsheims als katholischer Seelsorger dem närrischen Volk die Leviten las, zahlreiche „Uiuiui´s“ einheimste und am Ende stehende Ovationen und Zugabe-Rufe“ erhielt.

Neben Glaube, Leid und Fastnacht thematisierte Jobst, der in dieser Woche bei der Sitzung der „Mombacher Bohnebeitel“ als Publikumsliebling gefeiert wurde, auch den Punkt „political correctness“. „Gefährlich ist es zum Beispiel, sich als Scheich zu verkleiden, am End noch aus Katar. Da kann’s Dir schnell passieren, dass der Habeck vorbeikommt und bei Dir Gas kaufen will. Auf Menschenrechte kommt’s beim Gas nämlich auf einmal nicht mehr so an. Aber wenn sie im Kindergarten Cowboy und Indianer spielen, dann ist der Teufel los“, so Jobst. Er rechnete ebenso mit der Digitalisierung ab und erklärte zudem: „Wahrhaft biblisch geht es zu in diesem unserem Lande. All das CO2 dieser Welt haben wir auf uns geladen und geht auch die Wirtschaft darnieder, so tanzen wir weiter um die goldene Wärmepumpe und hoffen, dass uns die künstliche Intelligenz am Ende errettet.“

Punkten konnte ferner Patrick Fiederer mit seinem Gesang, der den Saal hochkochen ließ. Ihren krönenden Abschluss fand die Prunksitzung mit dem 80er-Jahre-Auftritt des Männerballetts der „Trewwerer 11en“, die ihre Sitzung bereits vor einem Monat feierten.

(c) Groß-Gerauer Echo, Daniela Ammar

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