Tänzerische Höchstleistungen bei der Prunksitzung des ACA
ASTHEIM . Mit mehr als 300 Besuchern hat der Astheimer Carneval Ausschuss (ACA) am Samstagabend im Bürgerhaus seine diesjährige Prunksitzung gefeiert. „Olé, olé, die Fiesta, die Fiesta hier am Rhein, kann genau so schön, kann genau so schön wie am Rio Grande sein“ tönte es lautstark. Akustisch hätte man die Mainzer Hofsänger im Saal und auf der Bühne vermuten können, doch es waren „Die drei Dicke“ mit Sascha Brabänder, Clemens Gallinger und Dirk Rogozinski von der Bauschheimer Narrenzunft.
Da hatte Sitzungspräsident Bastian Grünewald einen wahren Glücksgriff getan, denn die Bauschheimer waren für die erkrankte Julia Döring eingesprungen. „Highway to hell“, die Lautsprecher vibrierten, das Publikum stand Kopf. Eine Steigerung schien nun kaum noch möglich.
Kurzweilig und stimmungsvoll
Doch bei der Programmauswahl hatten die ACA-Verantwortlichen ein gutes Händchen bewiesen. Mit den „Walldorfer Scherzbuben“ Patrick Fiederer und Horst Schäfer standen zu späteren Stunde noch einmal zwei Stimmungskanonen auf der Bühne. „Heute hauen wir auf die Pauke“, das ließen sich die Narren im Saal nicht zweimal sagen. „Wir wollen hören, ob ihr auch Schlager könnt?“ Was für eine Frage, natürlich. „Marmor Stein und Eisen bricht“ ertönt, und das Walldorfer Duo hätte gut und gern noch eine Stunde so weitermachen können, doch Sitzungspräsident Grünewald sah den Zeitplan schon um 30 Minuten in Verzug.
Erfrischend natürlich und gerade heraus führte Grünewald – der Bauschheimer Vollblut Astheimer, wie er sich selbst nennt – durch die kurzweilige und stimmungsvolle Show des ACA. Ein gelungener Mix aus Gesang und Tanz, gewürzt mit ein paar guten Rednern.
Das Tanzen wird beim ACA und seiner Prinzengarde, dem Aushängeschild des Vereins, natürlich groß geschrieben. Mehr als 70 Tänzerinnen und Tänzer standen gleich zu Beginn auf der Bühne und im Verlauf der Sitzung noch weitere sieben Mal. Mit dem Tanz „Polka Garden“ präsentierten sich Tänzer im Alter von drei bis 30 Jahren. Die „Bambinis“, die „Kleine Garde“, die „Mittlere Garde“, die Prinzengarde“, die „Damengarde“ und die „Gummernboys“. Gänsehautfeeling gab es beim Auftritt der jungen Mädchen der „Mittleren Garde“, die mit ihrem Tanz „Alle sind gleich“ für mehr Toleranz und Achtsamkeit in der Gesellschaft warben.
Politische Würze darf nicht fehlen
Hacke, Spitze, Hacke, Spitze, hoch das Bein – tänzerische Höchstleistung wurden von der Tanzmarie Marie Lindemann dargeboten. Fein gereimt und mit rhetorisch Spitzen nahmen Heinz Ehret und sein Enkelsohn Lars Bender als Protokoller das Ortsgeschehen unter die närrische Lupe. Die politische Würze brachte „Der Äppelmann vom Wochenmarkt“ in die Sitzung ein. Kevin Raupach aus Heidenrod im Taunus gilt mit seinen 23 Jahren dennoch als alter Hase. Schon mit zehn Jahren stand er mit den „Taunus Seven“ auf der Bühne. Heute ist er bei der Karneval Gesellschaft Ulk 1930 in Mainz aktiv und wusste Seitenhieben auf Trump, Putin und Erdogan international, aber auch mit Blick auf die AfD innenpolitisch auszuteilen.
Wie schön es sein kann, das Singleleben hinter sich gelassen zu haben, davon wusste Boris Feldmann zu berichten. Als „Fraa Dabbisch“ glänzte ACA-Eigengewächs Stefan Porciello und als Pfarrer Fulder nahm sich Steffen Jobst Astheimer Lokalgrößen vor. Nach der Sitzung wurde auch in diesem Jahr beim ACA kräftig weiter gefeiert. Alleinunterhalter Karl-Heinz Ahlig spielte zum Tanz auf.
(c) Rüsselsheimer Echo, Albert Gössl