Rund 45 Vereine und Organisationen präsentieren sich beim Fest „Wir sind Riedstadt“ in Leeheim
LEEHEIM. Lang ist die Reihe der Vereine, der Parteien und Kirchen aus den fünf Riedstädter Stadtteilen, die sich mit Information, Spiel und Spaß im historischen Gemäuer des Bensheimerhofs präsentieren.
Zum zweiten Mal hatten die Stadt und das federführende Kulturbüro im Zusammenschluss mit Vereinen am Sonntag zum Willkommensfest „Wir sind Riedstadt“ eingeladen. Da wehten Luftballons und Fahnen im lauen Wind, da schlenderten Besucher bei schönstem Sonnenschein übers Kopfsteinpflaster von Stand zu Stand. Vormittags ging’s mit einem ökumenischen Gottesdienst der christlichen Kirchen sowie der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde los, dann folgten – moderiert von Patrick Fiederer – auf der Bühne Ansprachen von Bürgermeister Marcus Kretschmann (CDU) und dem Ersten Kreisbeigeordneten Adil Oyan (Grüne), bevor Musik- und Tanzgruppen sowie Chöre auftraten und Sängerehrungen erfolgten.
„Anders als bei Neubürgerempfängen üblich, wollen wir mit dem Fest zwar auch diejenigen herzlich begrüßen, die erst kurz in unserer Stadt leben, aber wir heißen darüber hinaus auch jeden willkommen, der schon seit langem Riedstädter ist“, sagte Bürgermeister Kretschmann im Gespräch abseits der Bühne. „Die Menschen der Stadt zusammenzuführen, ist unser Ziel. Dazu gehören auch die rund tausend Geflüchteten vieler Herkunftsländer, die bei uns leben“, betonte er. Rund 45 Vereine seien wieder mit Informationsständen vor Ort: „Es geht uns um Gemeinschaft, um Information und Austausch“, so Kretschmann. Sein Dank galt auch Karin Kraft und ihrer Familie, die den Bensheimerhof als ehemaligen Gutshof in Verwaltung des Klosters Eberbach bis heute bewirtschaftet und fürs Fest gern zur Verfügung stellte.
Unter Sonnenschirmen hatten mittags zahlreiche Besucher bei kühlen Getränken Platz genommen – die „Goller Adler“ und ukrainische Geflüchtete sowie der Italienische Verein, die Ahmadiyya und die Kricket-Abteilung der SKG hielten für jeden Geschmack Speisen parat. Auch bei den jüngsten Festgästen kam keine Langeweile auf: Die Hüpfburg der Jugendfeuerwehr kam ebenso gut an wie Roller, Dreiräder und andere Fahrgeräte des Vereins „Auszeit“ und beim TSV Goddelau gab’s ein Trampolin. Da hüpften Max, Leo und Jakob sowie viele andere Kinder ausgelassen herum.
Am Stand der Katholischen Kirche St. Bonifatius gab eine Handpuppe in Gestalt eines Mönchs mit Tonsur den lustigen Gesprächsöffner ab: „So eine Frisur will ich auch“, scherzte ein Gast. Auch „Büchner-findet-statt“, der Verein im Zusammenschluss von Büchnerhaus und Büchnerbühne, war mit seinem Revolutionsaufbau „Zum Geist der Freiheit“ vor Ort und verteilte sein Programm. Beim TV Erfelden gab es Wurfspiele für Kinder. Jenny Muth, die zweite Vorsitzende, sagte: „Auf der Vereinsmeile kommen auch wir Vereinsakteure mal locker miteinander ins Gespräch. Viele Eltern sprechen uns an, während wir den Kindern Spiele anbieten. Ins Gespräch zu kommen, das macht für uns alle dieses Fest aus.“ Nebenan vergnügten sich Samuel (6) und Lars (7) beim Verein „Bürger für Riedstadt“ damit, mit Wasserspritzen Ping-Pong-Bälle von Flaschen zu holen. Kurz: Austausch, Spiele, Genuss und Bühnenshow sorgten für ein sommerlich schönes Wir-Gefühl.
(c) Groß-Gerauer Echo, Charlotte Martin