Willkommensfest „Wir sind Riedstadt“ bietet Informationen und Unterhaltung für Neubürger
RIEDSTADT. Gut, dass der Bensheimerhof, dessen Historie auf 782 zurückgeht, solide, dicke Mauern hat: In deren Schatten nahmen viele Gäste des ersten Riedstädter Willkommensfestes „Wir sind Riedstadt“ am Sonntag bei 35 Grad bevorzugt Platz. Gut getroffen hatten es auch jene der etwa 60 teilnehmenden Vereine, die ihre Stände unter hohen Bäumen hatten. Sonnenschirme im Geviert kulinarischen Genusses taten ein Übriges, Gästen Hitzeschutz zu bieten.
Denn im ehemaligen Klosterhof flirrte die Luft, die Sonne schien gnadenlos, sodass auch Bürgermeister Marcus Kretschmann (CDU) beim Bühnendialog mit Conferencier Patrick Fiederer einräumte: „Ganz so heiß hätte es bei unserem Willkommensfest nicht sein müssen.“ Organisiert vom Kulturamt in Kooperation mit Vereinen, war eine „Straße der Vereine“ entstanden, die Neu- und Altbürgern attraktiven Einblick in die vielfältige Vereinsarbeit der Büchnerstadt gab: Freilich fehlten das Büchnerhaus und die Büchnerbühne nicht, deren Schauspieler mit „Liedern vom Bleiben“ zum Bühnenprogramm beitrugen. Beliebte Station für Kinder war die Jugendfeuerwehr, denn hier hieß es „Wasser, Marsch!“. Auch Anton, knapp drei Jahre, blieb staunend stehen. Seine Eltern, Fränze und Christopher Scharun, wohnen seit August 2021 in Goddelau. „Wir haben in Darmstadt studiert, aber hier ein Haus gekauft, denn in Goddelau lässt es sich mit Kind gut leben“, sagte die Mama. Anton sei im Erfelder Kindergarten – kein Problem, ihn morgens hinzubringen, denn sie sei Lehrerin in Groß-Gerau, so Fränze Scharun. „Die Nähe zur Natur ist toll“, ergänzte Stefan Wiesberg, der mit seiner Frau Angela Wiesberg im Herbst 2021 nach Goddelau gezogen ist. Die Zuganbindung nach Frankfurt sei perfekt, setzten er und seine Frau – beide sind Mathematiker – hinzu.
Auf der Festbühne pries auch Bürgermeister Kretschmann die Vorzüge Riedstadts: „Wir haben viele Vereine in jedem der fünf Stadtteile, wir haben Hessens größtes Naturschutzgebiet, den Kühkopf, vor der Tür und zudem eine gute Infrastruktur mitten im Rhein-Main-Gebiet.“ Alle Stadtteile im gemeinsamen Fest zusammenzuführen sowie Neubürgern die Vereinslandschaft vorzustellen, solle dieses erste Willkommensfest nicht das letzte bleiben, so Kretschmann. 1500 Neubürger jährlich zähle Riedstadt. Durch Tod oder Umzug stehe dem ein Minus von 1400 Bürgern gegenüber, sodass ein stetes Wachstum von 100 Menschen pro Jahr zu Buche schlage, so Kretschmann. Bunte Bühnenunterhaltung folgte, entlang der Stände war die Stadt ebenso präsent wie die Martin-Niemöller-Schule als Integrierte Gesamtschule, zudem die Kreisvolkshochschule (KVHS), der Naturschutzbunde (Nabu) und viele Ortsvereine. Am Stand des Roten Kreuzes Riedstadt-Stockstadt riet Vorsitzende Anja Müller gegen die Hitze: „Viel trinken, Kopf bedecken, Anstrengung meiden, Schatten suchen.“
EHRUNGEN
Den Ehrenbrief der Stadt erhielten elf Feuerwehrleute für ihren Einsatz im Ahrtal: Simon Pannen und Stanley Pencarski aus Crumstadt, Thomas Renzing, Sebastian Leinenweber und Heiko Kraft aus Erfelden, Mathias Lachmann, Sven Oliver Splittgerber und Natascha Schwarz aus Goddelau, sowie Philip Bergner, Sandro Tolksdorf und Thomas Birschkus aus Wolfskehlen. (lot)
Charlotte Martin